„Normal an der Hafenstraße…“
Was soll man zu so einem Spiel sagen? Nach 96 wilden Minuten in Essen stand der SCP als Verlierer da, in der 93. Minute kassierten die Preußen den entscheidenden Treffer. Vorher war viel Hektik im Spiel, es war ein Westschlager ohne Ruhezeiten. „Normal an der Hafenstraße“, meinte später Alexander Hahn.
Der Abwehrmann, seit 2022 beim SCP, spielte zwischen 2019 und 2021 bei RW Essen und kennt die Atmosphäre natürlich. Während er alte Bekannte begrüßte, war seine Laune mit Blick auf das Ergebnis natürlich eher durchwachsen. „Ich hatte eine schöne Zeit hier und mit einem Sieg wäre es ein schöner Abend gewesen. So war es eher ein Scheißabend“, redete er nicht drumherum.
Immerhin sah er sich bestätigt in seiner Einschätzung. Schon vor der Partie hatte er ein Duell auf Augenhöhe erwartet (wobei die Frage aufzuwerfen wäre, warum dies überhaupt besondere Erwähnung finden sollte, denn natürlich waren beide auf Augenhöhe). „Aber es war ein guter Schlagabtausch auf ebenbürtigem Niveau“, meinte er. „Die hatten ihre Momente, wir hatten unsere.“
Es war aber insgesamt einfach hektisch, phasenweise wild. Mit einem „sehr bitteren Ende für uns“, wie Hahn formulierte. Natürlich hätte sich die Mannschaft da mehr vorgenommen.
Debatten über das Ausgleichstor hatten sich spätestens mit Durchsicht der TV-Bilder von MagentaSport erledigt. Harenbrock nahm den Ball im Strafraum nicht mit Arm oder gar Hand mit, sondern wurde an der Brust getroffen, hatte dann Glück, dass ihm der Ball direkt vor die Füße fiel – so brachte er den Ball in die Mitte, wo Eisfeld die Ruhe und Übersicht behielt. „Der Spielverlauf gab das in dieser Phase eigentlich nicht mehr her“, meinte Hahn. Denn die Preußen waren so zum Finale des Spiels besser drin, hatten einige Eckbälle und Freistöße geholt, gerade zuvor noch die Torlatte touchiert… „Das ist Fußball. Bitter.“
Dass der SC Preußen nun beide bisherigen Auswärtsspiele verlor, zudem die beiden (auch emotional) wichtigen Derbys bzw. Westduelle in Bielefeld und in Essen, ist nun doppelt bitter. Ein Muster sei darin noch nicht zu erkennen, wiegelte Hahn ab. Die 0:4-Niederlage in Bielefeld sei zu hoch gewesen, aber auch dort habe der SCP eigentlich ordentlich gespielt. Die Partie in Essen habe eher daran erinnert, wie die Preußen sich gegen Dortmund II ergebnislos abgerackert hätten. Die Chancen nicht genutzt. Das ist dann doch ein Muster, das sich schon jetzt erkennen lässt.
Spiele am 4. Spieltag | ||
MSV Duisburg | 1:1 (1:1) | SSV Ulm 1846 |
SC Verl | 3:2 (3:2) | SC Freiburg II |
FC Ingolstadt 04 | 2:2 (1:1) | 1. FC Saarbrücken |
VfB Lübeck | 1:1 (0:0) | Erzgebirge Aue |
Borussia Dortmund II | 0:2 (0:1) | Dynamo Dresden |
SpVgg Unterhaching | 2:1 (1:0) | FC Viktoria Köln |
SV Sandhausen | 3:0 (2:0) | TSV 1860 München |
Arminia Bielefeld | 1:1 (1:1) | SSV Jahn Regensburg |
SV Waldhof Mannheim | 3:2 (3:1) | Hallescher FC |
RW Essen | 1:0 (0:0) | SC Preußen Münster |
4. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Dynamo Dresden | 4 | 7:3 | 4 | 9 |
2 | SpVgg Unterhaching | 4 | 6:4 | 2 | 8 |
3 | Erzgebirge Aue | 4 | 5:3 | 2 | 8 |
4 | SV Sandhausen | 4 | 5:2 | 3 | 7 |
5 | FC Viktoria Köln | 4 | 6:4 | 2 | 7 |
6 | TSV 1860 München | 4 | 6:5 | 1 | 6 |
7 | VfB Lübeck | 4 | 5:4 | 1 | 6 |
8 | SSV Jahn Regensburg | 4 | 4:3 | 1 | 6 |
9 | 1. FC Saarbrücken | 4 | 8:8 | 0 | 5 |
10 | SSV Ulm 1846 | 4 | 5:5 | 0 | 5 |
11 | RW Essen | 4 | 3:3 | 0 | 5 |
12 | Borussia Dortmund II | 4 | 1:2 | -1 | 5 |
13 | FC Ingolstadt 04 | 4 | 7:6 | 1 | 4 |
14 | Arminia Bielefeld | 4 | 6:5 | 1 | 4 |
15 | SV Waldhof Mannheim | 4 | 6:8 | -2 | 4 |
16 | SC Preußen Münster | 4 | 3:6 | -3 | 4 |
17 | Hallescher FC | 4 | 5:9 | -4 | 4 |
18 | SC Verl | 4 | 8:11 | -3 | 3 |
19 | MSV Duisburg | 4 | 3:6 | -3 | 3 |
20 | SC Freiburg II | 4 | 3:5 | -2 | 2 |
Schon bedenklich: Erst in einer von bislang vier Begegnungen war der SCP imstande, selbst ein Tor zu erzielen.