preussenjournal.de auf                 

Mühsam bringt auch Punkte: Preußen Münster gewinnt 1:0 in Bergisch Gladbach

Weder schön noch gut, aber erfolgreich. Mit drei Punkten kehrt der SC Preußen Münster aus Bergisch Gladbach zurück. Das zementiert Platz 4 in der Tabelle, in der die Spitzenteams ihre Aufgaben allesamt meisterten. Die 40-Punkte-Marke ist übersprungen, auch wenn es richtig harte Arbeit war.

Heidi Klum stammt ja aus Bergisch Gladbach, aber welche Rolle spielt das? Eben.

Trainer Sascha Hildmann hatte seine Preußen fast erwartungsgemäß nur auf einer Position verändert. Für den gelb-gesperrten Marcel Hoffmeier rückte Roshon van Eijma ins Team. In der kommenden Woche gegen Straelen kann Hildmann direkt wieder ändern, denn dann fehlt Simon Scherder nach seiner fünften Gelben. Aber dann kehrt Hoffmeier zurück, also dürfte das eine leichte Entscheidung werden.

Ansonsten lief eben jene Mannschaft auf, die schon Rödinghausen mit 2:0 geschlagen hatte. Das wirkte vor eine Woche insgesamt stabiler. Denn in Bergisch Gladbach bekam der SCP zwar durchaus Ballbesitz, aber meine Güte, fand einfach kaum ein Durchkommen. Nicht, dass die Gastgeber im weitläufigen Athletik-Stadion irgendwie groß gefährlich geworden wären. Nein, die Gastgeber stellten sich einfach in den Weg. „Verteidigen können sie alle“, meine Hildmann später achselzuckend. Es ist die Aufgabe und das Problem der offensiven Teams, eine Lücke in den engen Reihen zu finden. Die Schnittstellen zu durchspielen. Das klappte kaum, fast gar nicht.

Das Stadion in Bergisch Gladbach.
23. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1RW Essen2248:123654
2Borussia Dortmund II2153:153850
3Fortuna Köln2244:232143
4SC Preußen Münster2231:191240
5Fortuna Düsseldorf II2241:241735
6Borussia Mönchengladbach II2030:21932
7SV Rödinghausen2228:24432

Die vollständige Tabelle

Ehe der SCP überhaupt mal gefährlich wurde, vergingen lange 15 Minuten. Aber dann wackelte auch gleich das Tor, denn Joel Grodowski hatte den Ball ans Toreck gesetzt. Tja. Erste Szene, direkt nicht ohne.

Es war, wenn man großzügig ist, der Auftakt zu einer kurzen, etwas besseren Phase der Preußen, in der wenigstens mal drei, vier halbwegs ordentliche Abschlüsse zu verzeichnen waren. Aber Gefahr? Nein.

Zahns Hereingabe hätte etwas für Wegkamp werden können, wenn der nicht auf (zunächst gutem, später weniger… gutem Boden) ausgerutscht wäre (18.). Rembergs Distanzschuss war auch nicht gefährlich, aber immerhin richtig platziert (22.). Und Grodowskis Schuss nach 30 Minuten flatterte gehörig über das Tor der Gastgeber.

Apropos Gastgeber. Zweimal schossen sie in dieser Phase aufs Tor, aber Gefahr kam dabei nicht auf. Wenn es relevant wurde, war Max Schulze Niehues eh auf dem Posten.

Ein Freistoß gab es noch vor der Pause, Dennis Daube brachte ihn rein, aber Zahns Kopfball war harmlos. Tja, das war es dann in Hälfte 1. Pause.

Zur zweiten Hälfte brachte Hildmann Jules Schwadorf (für Benedikt Zahn) ins Spiel. Und mit Schwadorf im Mittelfeld bekam das Spiel des SCP schon mehr Zug Richtung Tor der 09er. Es war nun etwas von einem Anrennen. Phasenweise bekam Bergisch Gladbach kaum einen Ball raus, auch wenn sich das später wieder etwas legte.

Dennoch: Der SCP wirkte, als sollte das Tor nun erzwungen werden. In Chancen spiegelte sich das nicht wider. Wenn man nicht harmlose Abschlüsse oder Torschüsse werten möchte.

Immer wieder kam der SCP mal zu Halbchancen. Schwadorf auf Daube, der über das Tor. Schwadorf wuchtete den Ball nach innen, Wegkampf rutscht vorbei. Das war alles in Ansätzen okay, aber weit weg von erhöhtem Puls.

Natürlich witterten die Gastgeber ihre Chancen. Defensiv hielten sie das fast alles gut weg, warum also nicht selbst einen „lucky punch“ setzen?

Bis zur 63. Minute war eher wenig Lametta. Dann hob Okan Erdogan den Ball vor das Tor und irgendwie senkte sich der Ball so seltsam vor das Tor, dass niemand so recht zu reagieren wusste. In der Mitte hob Schwadorf noch das Bein, vielleicht war er dran, vielleicht nicht, wie auch immer: Alle staunten dem Ball ins Tor hinterher. Die Führung, sehr zum Unwillen der Gastgeber, die irgendetwas zu protestieren hatten. Ein Foulspiel mutmaßlich, aber was denn? Da war nichts. Schiri und Linienrichter zeigten das Tor an, dann war es offiziell. Der SC Preußen führte, ohne eine richtige Chance gehabt zu haben. Aber wen kümmert’s?

Beim SCP kam dann auch noch Joshua Holtby für Grodowski (wie immer mit Einsatz, aber derzeit einfach nicht auf der Höhe seiner Fähigkeiten).

Münster versuchte noch nachzulegen. Rembergs Ablage auf Daube war gut, aber Daubes Schuss in Richtung Tor von der Strafraumgrenze eher müde (82.). Dann war Torwart Dennis Lohmann vor Gerrit Wegkamp am Ball (86.). Und so plätschterte das Spiel ohne echte Aufreger dem Ende zu.

Hier wäre normalerweise Schluss, aber in der Schlussminute brannte plötzlich überall der Baum. Yannik Borgmann (gerade eingewechselt für Remberg) berührte im Strafraum seinen Gegenspieler Meguru Odagaki, der fiel. Und hier schieden sich die Geister: Schiri Tobias Severins zeigte sofort auf „kein Foulspiel“ und Schwalbe (Gelb gegen Odagaki), was sofort zu einer kapitalen Rudelbildung führte. Bergisch Gladbach regte sich derart auf, dass auch noch Patrick Hill Gelb sah und Co-Trainer Andreas Dreiner mit Rot auf die Tribüne musste.

Stress in der 90. Minute. Kein Elfer für den SV Bergisch Gladbach.

Über die Szene gab es verschiedene Ansichten. Simon Scherder hatte beim Pfiff sofort mit einem Elfmeter gerechnet, die Gastgeber ohnehin, aber Severins hatte gesehen, dass Odagaki eher Borgmann getreten und dann zu Fall gekommen war. Oder „abgehoben“ hatte. Wie auch immer: Die Szene war laut und grell, aber sie änderte nichts mehr.

Der SC Preußen holte sich den Dreier und bleibt dem Tabellenplatz 3 auf den Fersen. Fortuna Köln (gewann in Straelen mit 2:0) ist drei Punkte weit weg, das ist erreichbar.

Spieldaten
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, van Eijma, Heidemann – Remberg (Borgmann, 90.), Erdogan, Daube (Frenkert, 86.) – Grodowski (Holtby, 74.), Wegkamp, Zahn (Schwadorf, 46.)
Bergisch Gladbach: Lohmann – Mc Cormick (Fragapane, 68.), Spiegel, Habl (Friesdorf, 76.), Dal, Heider – Ngyombo (Karta, 61.), Durgun – Odagaki – Koruk, Hirsch (Hill, 59.)
Tor: 1:0 Schwadorf (63.)
Gelbe Karten: Hirsch, Habl, Odagaki, Hill / Remberg, Scherder
Schiedsrichter: Tobias Severins

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert