Max Schulze Niehues: „Richtig geiles Gefühl“
Alle waren nach dem Spiel gegen Düsseldorf II glücklich. Preußen Münster ist zurück in der 3. Liga, der Aufstieg ist erledigt. Mittendrin war Keeper Max Schulze Niehues, der von einem Wechselbad der Gefühle berichtet …
Nach dem Spiel wurde auch Schulze Niehues sozusagen durchgereicht. Überall wollten Menschen Glückwünsche los werden. Dabei konnte es der 34-Jährige selbst noch kaum fassen. „Ein richtig geiles Gefühl“, meinte er lachend. „Das muss jetzt erstmal sacken.“ Mit Blick auf das zumindest in Phasen anstrengende Spiel gab Schulze Niehues auch gerne zu, dass die Mannschaft – aller Erfahrung zum Trotz – auch etwas Nerven zeigte. „Man hat schon gemerkt, was auf dem Spiel steht.“ Aber der Sieg brachte dann die richtig großen Emotionen mit sich.
Und wer hatte den besten Platz? Genau. Preußens verlässliche Nummer Eins – in der zweiten Halbzeit auch in der richtigen Blickrichtung. „Ich hatte den Blick auf die Fiffi-Gerritzen-Kurve, habe gesehen, was auf unserer Bank los war… Da musste ich im Spiel schon ein paar Mal schlucken. Da waren eine Menge Gefühle.“ Er habe sich selbst zwingen müssen, sich immer wieder neu aufs Spiel zu konzentrieren. „Normalerweise bin ich als Torwart ja immer immer im Spiel. Heute habe ich mich ein paar Mal dabei erwischt, dass ich mich selbst ermahnen musste, den Fokus wieder auf Spiel und Ball zu legen“, gab er grinsend zu.
In der Schlussphase der Partie, als wohl niemand mehr auf das Spielfeld schaute, sondern nur noch damit beschäftigt war, Atmosphäre aufzunehmen oder Zäune zu erklimmen, da musste Schulze Niehues tatsächlich noch ein letztes Mal einen Ball halten. Man glaubt es ja nicht. „Aber dann habe ich den Linienrichter übers Feld laufen sehen und wusste: Jetzt ist es vorbei.“ Und dann: „Dann kam alles hoch. Ich bin so froh, dass wir uns belohnt haben, auch die Fans, für den Aufwand. Das macht mich auch stolz.“
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In der Freude des Moments erlaubte sich der Keeper sogar einen kleinen Blick zurück. „Hier ist 2000 viel schief gelaufen mit dem Abstieg.“ Das Spiel gegen Meppen, die bitteren Momente mit dem Abschied nach 9 Jahren 3. Liga. Das steckt eben doch noch in den Köpfen. „Und es hört sich vielleicht etwas blöd an, aber es hat uns verdammt gut getan, uns allen, hier wieder etwas entstehen zu lassen.“ Das werde auch in der 3. Liga Halt geben. Und da ist wohl etwas dran. Auch 2011 schweißte das Meisterjahr vieles zusammen, auch wenn die Preußen damals den Ballast einiger Probleme zwischen Klub und Fanszene mit in die 3. Liga nahm. Das ist heute ganz anders, derzeit stehen beim SCP alle zusammen.
Dass noch ein paar Spiele ausstehen, weiß auch Schulze Niehues. „Wir wollen die Saison sauber zu Ende bringen.“ Dass es sicher ein, zwei Wochen dauern werde, ehe der Aufstieg ein bisschen gesackt ist, sei auch klar. Aber erstmal ein bisschen feiern. Am Dienstag treffen sich alle zum Training wieder …