Matchwinner Lukas Frenkert: „Werde ich so schnell nicht vergessen“

Am Ende war noch Kraft da. Lukas Frenkert stellte sich mit leicht blutigem Trikot den Fragen – aber grinste über beide Ohren. Sein Tor zum 3:2 brachte dem SC Preußen Münster einen nicht mehr erwarteten Sieg.

Ein bisschen Nasenbluten war Zeugnis einer engagierten Leistung im Spiel gegen den 1. FC Köln II. Nichts Schlimmes. Zwölf Einsätze hat Frenkert (20) in der Regionalliga West jetzt hinter sich. Meistens kamen überschaubare Spielzeiten zusammen. Nur gegen Ahlen beim 1:0-Sieg in der Hinrunde stand Frenkert in der Startelf und machte die 90 Minuten voll. Sein zweiter Startelfeinsatz der Saison war diesmal aber besonders erfolgreich.

Nach 93 Minuten stand er am langen Pfosten goldrichtig, schob den Ball nach der letzten Ecke ins Tor und sorgte beim SCP für unbändigen Jubel. „Als Verteidiger trifft man ja nicht so oft, das werde ich so schnell nicht vergessen. Ein super Gefühl.“

Es war für den 1,90 Meter großen Verteidiger eh schon eine angenehme Überraschung, dass er von Beginn an spielen durfte. Kurzfristig musste Stammkraft Niklas Heidemann passen, Frenkert rutschte rein. Nicht als Verlegenheitslösung, sondern weil er eben durch Leistung dicht dran war. „Das hat mich gefreut“, so Frenkert über seinen Einsatz. Er weiß allerdings auch um seine Konkurrenz. „Ich kann links oder rechts spielen, aber da sind eben auch zwei erfahrene Spieler meine Konkurrenten, die beide höherklassig gespielt haben.“ Er wisse aber, was er könne. „Ich finde, ich habe ein gutes Spiel gemacht und mich für weitere Einsätze empfohlen. Aber das ist natürlich Sache des Trainers“, so Frenkert.

Und der Trainer war zufrieden. „Er hat ein super Spiel gemacht, viele Zweikämpfe gewonnen, ist ein sehr fleißiger Junge. Frenkert eben“, grinste der Chef nach dem Spiel.

Verleiht Flügel: Lukas Frenkert nach dem 3:2…

348 Spielminuten stehen jetzt in der Bilanz des 20-Jährigen, der sich zwar vorrangig als Außenverteidiger sieht, aber auch weiter vorn auf der Seite spielen könnte. „Ich bin da schon einigermaßen flexibel.“

Vermutlich wird sich Frenkert nach der Rückkehr von Heidemann trotzdem wieder hinten anstellen müssen, zumindest vorerst, aber das Spiel gegen Köln II hat ihn sicher noch einmal etwas näher an die Startelf gebracht – und dass Trainer Hildmann die „jungen Wilden“ durchaus berücksichtigt und fördert, hat die laufende Saison ja bewiesen. Auch wenn mancher Einsatz durch Verletzungen erzwungen war. Ständig redet Hildmann die Talente stark und verzeiht Fehler, solange der Einsatz stimmt. Und das war am Samstag ja so.

„Das Spiel war schon kampfbetont“, so Frenkert noch unter dem Eindruck der zweiten Halbzeit. Denn in der ersten Hälfte ließ der SCP den Ball über weite Phasen gut laufen, das sah auch spielerisch prima aus. „Das Gegentor hat uns dann kurz geschockt, denn wir hatten ja die ganze Zeit so im Kopf, dass wir eigentlich führen müssten.“ Da sah der SCP defensiv nicht gut aus, weil Torschütze Justin Petermann sich im Rücken von Dennis Daube freilief – und ihn dann niemand auf dem Schirm hatte. So viel Raum sollten Gegner eigentlich nicht bekommen… geschenkt.

„Nach dem 1:2 sind wir über den Kampf wieder reingekommen“, so die Wertung von Frenkert nach der Partie. Und dann kam Grodowskis Tor und Frenkerts Siegtreffer. „Mich so zu belohnen, hat mich auch doppelt gefreut.“ Ein guter Tag für den SCP.

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