preussenjournal.de auf                 

Last-Minute-K.O.: Preußen Münster verliert auch das Duell in Essen

Der SC Preußen Münster hat auch das zweite Derby (darf man es Derby nennen?), besser: das zweite heiße West-Duell verloren. Nach dem 0:4 in Bielefeld unterlag der SCP am Sonntagabend in vorletzter Sekunde mit 0:1, weil der eingewechselte Thomas Eisfeld kurz vor dem Abpfiff in der Nachspielzeit traf. Das tat weh.

Es war allemal das emotionale Westduell. Nicht nur auf dem Platz, auch außerhalb davon. Der Stadionsprecher von RWE gab vor Anpfiff die Marschroute vor. Es sei ja nun ein Jahr ohne die Preußen vergangen, juxte er. „Wir haben euch nicht vermisst.“ Haha, witzig, so deeskaliert man ein potentiell heißes Spiel direkt vor Anpfiff. Sei‘s drum, die über 2000 mitgereisten Preußenfans stiegen gar nicht groß darauf ein.

Im fast ausverkauften Stadion an der Hafenstraße war vor 18.677 Fans trotzdem Feuer drin, das war zu spüren. Trainer Sascha Hildmann hatte sein Team auf einer Position verändert, brachte Malik Batmaz für Gerrit Wegkamp. Das Momentum des „Doppelpackers“ mitnehmen, heißt das wohl.

Auf dem Feld dauerte es ein paar Minuten, ehe alle halbwegs im Bilde waren. Nach 5 Minuten verfehlte Moussa Doumbouya das Preußentor knapp – aber kurz danach hatte der SCP durch Malik Batmaz die erste eigene Chance und auch hier war deutlich mehr drin.

Das war so ein bisschen das Manko der ersten Hälfte aus Preußensicht: Chancen waren da, zumindest Ansätze, aber vieles spielte der SCP zu ungenau. Es war auch ungenau, weil vieles hektisch war, „wild“, wie es Sascha Hildmann später beschrieb. Ja, die Preußen bekamen viele gut Balleroberungen und Umschaltmomente, aber dann verloren sie den Ball auch zu schnell wieder. Der katastrophale, wirklich lächerliche Rasenplatz im Essener Stadion trug sicher auch dazu bei, für beide Teams. In der 2. Halbzeit wurde die Partie gar unterbrochen, um die schlimmsten Löcher zu stopfen. So etwas sieht man in der 3. Liga auch nicht alle Tage.

Zurück auf den Platz: Münster und Essen beide auf Augenhöhe, aber von den Chancen her waren die der Rot-Weißen wohl etwas gehaltvoller. Im Mittelpunkt oft: Doumbouya. So auch nach 19 Minuten, als er frei vor dem Preußentor den Ball nicht ins Tor köpfte, sondern drüber.

Aber wie gesagt: Chancen bekam auch der SCP. Durch Shaibou Oubeyapwa nach 34 Minuten mit einem Distanzschuss – vorbei. Aufreger dann nach 37 Minuten, als der gesamte SCP einen Elfmeter forderte, aber das Schiedsrichterteam ihn nicht gab. Dafür aber Gelb gegen Hildmann, der sich zu viel aufgeregt hatte.

Dann wieder RWE mit einem Angriff, den Max Schulze Niehues parierte. Und im Gegenzug erneut der SCP über Daniel Kyerewaa, der es selbst versuchte, statt den Ball rüber auf den freien Grodowski zu legen. Es war ein bisschen das Bild der 1. Hälfte: Viele gute Ansätze, manche Chancen, aber insgesamt zu wenig daraus gemacht und in einem hektischen Spiel selbst ein-, zweimal Glück gehabt. Mit dem 0:0 ging es in die Pause.

Gelb gegen Sascha Hildmann.

Die 2. Halbzeit starteten die Fans des SCP mit einer überflüssigen Feuerwerkseinlage – inklusive Feuerwerk. Es war nur der Beginn einer Halbzeit, in der es im Preußenblock unablässig qualmte oder leuchtete. Auch wenn der Stadionsprecher mit seinen vom DFB verordneten Warnungen und Bitten wie erwartet ergebnislos verhallte, dürfte beim SCP in Kürze ein satter Gebührenbescheid eintrudeln.

Sportlich bekam der SCP wieder Chancen: Grodowski, Sebastian Mrowca aus der Distanz, dann erneut Grodowski – aber wie gegen den BVB oder im Derby in Bielefeld fiel das Tor einfach nicht. Malik Batmaz, diesmal aufgerieben und kaum sichtbar, musste nach gut einer Stunde runter, Gerrit Wegkamp kam für ihn. Und Essen bekam die nächste dicke Chance: Obuz scheiterte an Schulze Niehues. Der Preußen-Keeper war in einigen Szenen doch wichtiger Rückhalt des Teams. Und, wie gesagt: Die Essener Chancen hatten oft etwas mehr Punch als die der Preußen. Da ging es manchmal zu kompliziert.

Und dann langsam ging es ins Finale: Obuz hatte dabei das Essener Tor auf dem Schlappen, traf aber nur den Pfosten. Das war aber noch einmal ein Weckruf für den SCP; der in der Schlussphase noch einige wirklich gute Szenen herausspielte. Binnen Sekunden scheiterten z.B. erst Kyerewaa und dann Grodowski. Dann knallte der SCP einen Freistoß noch oben auf die Torlatte – schon in der Nachspielzeit. Einige Ecken und Freistöße krallte sich der SCP in dieser Schlussphase und eigentlich hofften die Preußenfans auf den Lucky Punch.

Doch den setzte Essen. Zwei Minuten vor Ende bekam der eingewechselte Thomas Eisfeld den Ball im Strafraum und knallte ihn an Schulze Niehues vorbei zum 1:0-Endstand ins Netz. Bitter für die Preußen.

Tor für Essen in der Nachspielzeit und (fast) alle sind auf dem Platz.

Spiele am 4. Spieltag
MSV Duisburg1:1 (1:1)SSV Ulm 1846
SC Verl3:2 (3:2)SC Freiburg II
FC Ingolstadt 042:2 (1:1)1. FC Saarbrücken
VfB Lübeck1:1 (0:0)Erzgebirge Aue
Borussia Dortmund II0:2 (0:1)Dynamo Dresden
SpVgg Unterhaching2:1 (1:0)FC Viktoria Köln
SV Sandhausen3:0 (2:0)TSV 1860 München
Arminia Bielefeld1:1 (1:1)SSV Jahn Regensburg
SV Waldhof Mannheim3:2 (3:1)Hallescher FC
RW Essen1:0 (0:0)SC Preußen Münster
4. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1Dynamo Dresden47:349
2SpVgg Unterhaching46:428
3Erzgebirge Aue45:328
4SV Sandhausen45:237
5FC Viktoria Köln46:427
6TSV 1860 München46:516
7VfB Lübeck45:416
8SSV Jahn Regensburg44:316
91. FC Saarbrücken48:805
10SSV Ulm 184645:505
11RW Essen43:305
12Borussia Dortmund II41:2-15
13FC Ingolstadt 0447:614
14Arminia Bielefeld46:514
15SV Waldhof Mannheim46:8-24
16SC Preußen Münster43:6-34
17Hallescher FC45:9-44
18SC Verl48:11-33
19MSV Duisburg43:6-33
20SC Freiburg II43:5-22

0 thoughts on “Last-Minute-K.O.: Preußen Münster verliert auch das Duell in Essen

  1. Johnny ist ohne Zweifel einer der schnellsten Stürmer in der dritten Liga, und ein guter Vorbereiter, nur er muss jetzt so langsam auch mal treffen, denn Stürmer werden nun mal an Toren gemessen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert