Klarer Pokalsieg gegen Werl-Aspe, aber Bangen um Alexander Langlitz
Eine gute und eine schlechte Nachricht: Der SC Preußen Münster steht ohne Wechselfehler nach einem klaren 12:0 gegen den Kreisligisten SV Werl-Aspe in der 2. Runde des Westfalenpokals. Nach einem rüden Foulspiel der Gäste an Alexander Langlitz musste der Preuße vom Feld, ihm droht schlimmstenfalls eine längere Pause.
Das Foulspiel am zur Pause eingewechselten Alexander Langlitz Mitte der zweiten Halbzeit war eines der wenigen im gesamten Spiel, wurde aber irritierenderweise vom Schiedsrichtergespann nicht einmal mit einer Ermahnung versehen – da war Schiri Lukas Sauer aber mal so was von überhaupt nicht auf der Höhe. Das Spiel musste der SCP von da an zu zehnt über die Bühne bringen und Langlitz steht ein MRT bevor, in dem nachgeschaut wird, was eigentlich los ist. Eine Adduktorenverletzung scheint vorzuliegen, Trainer Sascha Hildmann machte nach dem Spiel keine sonderlich glückliche Miene dazu. Das wäre tatsächlich ein grober Ausfall, gerade auf den beim SCP ohnehin knapp besetzten Seiten. Es wird langsam Zeit, dass sich da personell noch etwas tut, denn Ausfälle wie von Langlitz kann der SCP einfach nicht auffangen – das greift tief ins Gerüst.
Zur guten Nachricht: Die Partie gegen den SV Werl-Aspe war weitgehend unterhaltsam für die 719 Zuschauer, darunter rund 150 sangesfreudige Anhänger der Gäste. Okay, abzüglich vielleicht eines Gästefans, der die grandiose Idee hatte, in einem Bielefelder Trikot auf der Tribüne in Münster zu erscheinen, was nicht weithin goutiert wurde und nur durch einen diskreten Abgang nicht zu weiteren Störungen führte.
Aber sportlich hatte das wenig Wert, natürlich. Werl-Aspe war mit dem Gedanken angereist, in Münster eine kleine Party zu veranstalten, sah sich früh in erheblichem Rückstand und am Ende war nur die Frage, wann es zweistellig würde.
Sascha Hildmann gab Henok Teklab, Noah Kloth und Dominik Klann viel Einsatzzeit, brachte Gerrit Wegkamp mal wieder von Beginn an. Und eben jener Wegkamp bestimmte auch die ersten Minuten des Spiels. Durch Tore. Zwei in den ersten sieben Minuten, Bindemann traf auch, Hoffmeier, Deters und erneut Wegkamp: Da stand es 6:0 nach gerade einmal 23 Minuten und für Werl-Aspe war klar: Hier wird wenig zu holen sein.
Kein Rekordspiel
Das 12:0 am Ende genügte zum Weiterkommen, war aber kein Rekordergebnis. In den Vierzigerjahren gab es zwei 12:0 gegen Herne und Röhlinghausen (nicht Rödinghausen), das war aber noch in der Gauliga Westfalen. Im Kreispokal gab es 2006/2007 aber sogar mal ein 14:0 gegen den FC San Diego – da kam der SCP am Mittwochabend trotz aller Bemühungen einfach nicht mehr dran.
Denn so ab der 71. Minute ging jeder Schuss daneben, das Zielwasser war alle. Also blieb es beim 12:0, allemal ein vernünftiges und starkes Ergebnis. Trainer Hildmann war mit „80, 90 Prozent des Spiels zufrieden“, wie er sagte, monierte allerdings ein paar hektische Phasen.
Schön für Jan Dahlke und Gerrit Wegkamp, dass sie ein paar Tore machen konnten. Und das galt auch für den wirklich unterhaltsamen Henok Teklab, der über die Seite wuselte und selbst drei Treffer beisteuerte.
Wechsel angeregt …
Ehe der SCP seine letzten Tore erzielte, hatte Gästekeeper Tim Lambracht noch eine gute Idee: „Wollt ihr nicht noch mal wechseln?“, grinste er. Bis nach Werl-Aspe hatte sich Wolfsburgs Pokalpanne natürlich auch herumgesprochen … Apropos Lambracht: Stadionsprecher „Kerni“ lobte den Keeper nach Abpfiff spontan zum „Man of the Match“ aus, was sicher zutraf. Denn Lambracht parierte einige Bälle des SCP wirklich stark, ohne ihn wäre der SVW mit deutlich mehr Treffern nach Hause gefahren. Das war schon gut.
Nicht so gut, dass der Gesang der Gäste zutreffend gewesen wäre: „Hier regiert der SVW!“ Aber trotzdem stark.
SCP: Dedovic – Kloth, Hoffmeier (46. Daube) Borgmann (46. Langlitz) – Teklab, Remberg (46. Schauerte), Holtby, Deters – Wegkamp (46. Dahlke), Bindemann
Tore: 1:0 Wegkamp (2.), 2:0 Wegkamp (7.), 3:0 Bindemann (17.), 4:0 Hoffmeier (18.), 5:0 Deters (21.), 6:0 Wegkamp (23.), 7:0 Teklab (31.), 8:0 Teklab (40.), 9:0 Dalke (49.), 10:0 Dahlke (62.), 11:0 Dahlke (70.), 12:0 Teklab (71.)
Zuschauer: 719