Jan Löhmannsröben verärgert: „Das war kein Abstiegskampf“

Der SC Preußen Münster hat im Abstiegskampf einen Punkt in Großaspach geholt. Das 0:0 war defensiv wieder fast fehlerlos, ging aber voll auf Kosten des Offensivspiels. Jan Löhmannsröben war am Ende eher unzufrieden mit der Leistung der Preußen.

Artikelbild: Alexander Rossipal im Zweikampf. Foto: Imago

Über 90 Minuten erspielte sich der SCP am Mittwochabend in Großaspach praktisch nur eine einzige echte Torchance. Seref Özcan verzog im Strafraum, setzte den Ball knapp am Pfosten vorbei. Das war nach 84 Minuten und diese Szene war doppelt bemerkenswert. Sekunden zuvor hatte der SCP erhebliches Glück, dass Max Schulze Niehues keinen Elfmeter hinnehmen musste. In höchster Not klärte er gegen Martinovic. Der Preuße traf den Gegner zweifellos, aber Schiri Timo Gerach sah das als Versuch des Elfmeter-Schindens. TV-Bilder legen nahe, dass man hier durchaus einen Elfmeter hätte geben können. Sekunden danach scheiterte Özcan… das wäre ein Theater geworden.

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Den Preußen wäre es ziemlich egal gewesen, denn ein Dreier hätte den Abstand zu Platz 16 auf Null gesetzt. Das wäre vor dem schweren Spiel gegen Ingolstadt richtig gut gewesen.

Dass der SCP den Fokus auf die Defensive gelegt hatte, belegte das 0:0 am Ende. Abwehrspieler Jan Löhmannsröben war entscheidend daran beteiligt, war aber trotzdem verärgert über die Leistung seiner Mannschaft. Ob er zufrieden sei mit dem Punkt, wurde er bei Magentasport gefragt. „Nö“, lautete seine knappe Antwort. „Wir sind im Abstiegskampf. Das heute war aber kein Abstiegskampf“, so seine nüchterne Erkenntnis. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, müssen den Punkt jetzt eben mitnehmen.“

Damit lag er auf Wellenlänge mit seinem Trainer Sascha Hildmann. Auch der wertete das Spiel ähnlich. „Das Spiel war schon ziemlich zäh“, analysierte der Trainer. „Im Kopf waren wir zu langsam, haben viele schlechte Entscheidungen getroffen.“ Tatsächlich versandete jede gute Idee der Preußen schon im Ansatz. Ballverluste immer wieder, keine guten Umschaltmomente. Alles, was den SCP zuletzt so ausgezeichnet hatte, gelang den Preußen heute nicht. „Aber wir haben keine Zeit, uns damit aufzuhalten. Wir fahren jetzt sechseinhalb Stunden nach Hause, am Donnerstag regenerieren wir, die Zeit bis Samstag ist extrem knapp.“

Und an jenem Samstag geht es gegen Ingolstadt. Das wird wie Unterhaching ein ziemliches Brett. Aber zuhause muss der SCP dann eben wieder punkten.

Wie schwer es war, gegen den SCP zu spielen, gab auch SGA-Trainer Hans-Jürgen Boysen zu. „Man hat schon gemerkt, dass wir gegen eine sehr gut organisierte Mannschaft gespielt haben. Unser Ziel war es, am Ende noch alles in die Waagschale zu werfen.“ Das hätte fast geklappt: Neben dem möglichen Elfmeter gab es noch den Lattenkracher von Brünker. Der Sieg war zum Greifen nah, aber über 90 Minuten war Großaspach eben auch nicht in der Lage, entscheidende Impulse zu setzen.

Mag das Spiel der Preußen auch unschön oder schwach gewesen sein – im Abstiegskampf ist eben auch die Qualität gefragt, in „dreckigen“ Spielen zu punkten. Und das gelang. So einfach ist das.

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