Saisonstart: Interview mit Preußen-Kapitän Julian Schauerte
Und prompt gibt es das Kapitänsamt im neuen Klub.
Das ist ein Zeichen der Wertschätzung des Trainers. Es ist aber auch eine große Verantwortung, der ich mich stellen muss und zeigen muss, dass ich sie wert bin.
Bisher war Simon Scherder der „Käpt’n“. Habt ihr darüber gesprochen?
Nein, haben wir nicht wirklich. Es war eine Entscheidung des Trainers und wir haben ja ohnehin etliche erfahrene Jungs, so dass wir das alles auf verschiedenen Schultern verteilen können. Da wird jeder auf dem Platz Verantwortung übernehmen müssen. Aber unabhängig von der Binde: Ich hätte ohnehin Verantwortung übernehmen sollen und müssen. Die Kapitänsbinde ist eher zweitrangig.
Darfst du denn jetzt wenigstens ein bisschen was bestimmen? Die Musik im Bus vielleicht?
Nee, da würde es ziemlich viele Wünsche geben … (lächelt)
Und gab’s schon einen Einstand?
Der wird noch kommen. Mal schauen, ob ich die Jungs zum Essen einlade oder etwas in die Mannschaftskasse lege.
Zum Sport. Zuletzt seid ihr oft mit der Viererkette gestartet, du auf der Seite. Wie ist das bisher gelaufen?
Das kann sich immer noch besser einspielen. Gerade die Automatismen kommen erst in den Spielen. Aber so funktioniert das erst einmal gut, auch wenn wir jetzt noch viel miteinander reden müssen.
Fühlt ihr euch in dieser Grundordnung gut?
Ach, wir wechseln ja oft das System, auch während des Spiels. Wichtig ist, dass jeder seine Aufgaben in jedem System kennt. Dann sind Umstellungen überhaupt kein Problem.
Wie klappt die Zusammenarbeit mit dem neuen Preußen-Trainer?
Bisher kommen alle gut klar mit ihm. Er ist ein sehr kommunikativer Trainer, das kommt gut an in der Mannschaft. Er erklärt, was er will. Er zeigt Videos von dem, was er spielen will. Das ist alles sehr professionell.
Du hast in deiner Karriere ja auch schon einige Trainer erlebt. Was wünschst du dir von einem Trainer? Gab es Wunschtrainer?
Friedhelm Funkel war schon sehr nah dran. Viele sagen ja, er sei einer der „alten Schule“. Aber er hat viele moderne Inhalte mit reingebracht, die Mischung passte einfach. Er wusste immer, wann er eingreifen musste, hat aber die Mannschaft auch an der Leine gehalten. Gerade heute ist es wichtig, auch den jungen Spielern viel zu erklären – und das tut Sven Hübscher auch.
Hat euer Trainer denn schon verraten, wer in München spielen wird?
(Lächelt) Nein, das hat er noch nicht verraten. Vielleicht am Freitagmorgen.
Und wie stehen die Einsatz-Chancen von Julian Schauerte?
Ich hoffe, sie sind sehr hoch. Man wird sehen, jeder kann spielen…
… also sehr hoch…
(lächelt)
Ist denn eigentlich die Aufstellung auch ein Thema in der Kabine?
Klar. Es ist immer noch ein Konkurrenzkampf. Jeder will spielen, jeder will zeigen, dass er zur Stammelf gehören muss. Das ist also immer ein Thema und das ist auch gut. Diese Spannung muss da sein, weil sie jeden Spieler motiviert, auch im Training alles zu geben.
Zum Schluss noch einmal etwas über dich selbst. Du bist jetzt 31 Jahre alt. Was machst du nach deinem Vertragsende 2021?
Am liebsten noch mal verlängern hier (lacht)
Aber ich fühle mich gut, hatte bisher noch keine schwere Verletzung, toi, toi, toi. Du weißt natürlich nicht, was in den zwei Jahren passiert. Eigentlich will ich schon noch ein paar Jahre spielen. Jetzt will ich aber erstmal dieses Jahr gut durchziehen und mich dann auf die nächste Saison freuen.
Hast du denn schon Pläne für deine Zukunft nach dem Fußball?
Ich habe nebenher eine Weiterbildung gemacht im Bereich Personal Training und Fitness. Und in Köln habe ich mit zwei Kollegen ein kleines Start Up in diesem Bereich gegründet. Das ist ein bisschen mein Ding, aber ich will mich auch im Bereich Sportmanagement weiterbilden. Aber wie gesagt: Erstmal will ich hier ankommen und einen guten Start haben. Und alles andere werde ich dann sehen.
Julian, vielen Dank für das Gespräch!