Im wichtigen Moment versagt: Preußen Münster verliert auch gegen Wuppertal
Die Mannschaft des SC Preußen Münster wirft gelegentlich Fragen auf. Nach zuletzt drei Siegen gab der SCP bei der 0:1-Heimpleite gegen Wuppertal die große Chance aus der Hand, sich in der Tabelle abzusetzen. Und das ist ja eben nicht so unwichtig, wie die Preußen es manchmal sehen wollen – schließlich hat der SCP jetzt ein halbes Dutzend Verfolger und darf sich vorerst möglichst keine Ausrutscher mehr erlauben.
Jetzt sind es nur noch 3 Punkte Vorsprung in der Tabelle. Statt möglicher 6 Punkte. Und natürlich sind noch viele Partien zu spielen, natürlich weiß der SCP aus eigener Erfahrung, dass auch höhere Abstände aufgeholt werden können, natürlich wird am 16. Spieltag nichts entschieden. Aber so simpel diese Erkenntnisse auch sind, so simpel ist auch die andere Seite der Medaille: Der SCP macht die Konkurrenz stark, erst Aachen, nun Wuppertal.
So richtig rund lief es schon vor dem Spiel nicht. Ein Virus (nicht Corona) geht in der Kabine des SCP um, Simon Scherder, Thorben Deters, Tom Müller – alle liegen flach. Hoffentlich zieht das vor dem Spiel in Ahlen keine größeren Kreise.
Vor starken 9.588 Zuschauern, daruner 600 aus Wuppertal, lieferte der SCP eine gute erste Hälfte ab, zumindest bis zum Strafraum. Denn ab dort war Schluss, Wuppertal räumte humorlos alles ab, da war kein Durchkommen. Erst in der 45. Minute (!) hatten die Preußen diese eine Szene, die in solchen Spielen den Unterschied machen kann. Weskamps Schluss/Hereingabe brachte Wooten nicht über die Linie. Die Führung direkt vor der Pause? Das wäre es gewesen.
So gut wie Wuppertal den SCP zudeckte, so sehr dominierten die Preußen wiederum im Spiel. Es waren die Gastgeber, die den Weg nach vorn suchten. Wuppertals Idee war, dazwischenzugehen.
Das alles reichte in diesem Spitzenspiel eben für ein 0:0 zur Pause.
Und nach dem Wechsel war der Plan dann für beide Teams klar: Mit etwas mehr Risiko und Tempo in Richtung Strafräume. Das führte immerhin zu etwas mehr Tempo. Und zugleich wurde es auf dem Platz auch ruppiger. Wuppertal fiel immer häufiger durch lange Pausen auf, die Schiedsrichter Felix Weller irgendwann dann auch mit Gelb bestrafte, vor allem Kevin Hagemann entwickelte sich zum Buhmann für das Publikum, legte sich zwischendurch auch mit Preußen-Trainer Sascha Hildmann an. Das alles war nicht spielentscheidend, kostete aber auch Spielzeit und vielleicht hier und da Konzentration.
Den einen, entscheidenden Fehler machte leider der SCP. In einer eigenen Ballbesitzszene sorgte ein Ballverlust für den schnellen Gegenstoß, Wuppertal überspielte mit dem langen Ball die Kette des SCP, Thomas Kok eilte noch hinterher, konnte aber die Ablage nicht mehr verhindern, Stiepermann traf mit Hilfe des Pfostens zum 0:1. Das war richtig bitter und es stellte den Verlauf der Partie bis dahin schon auf den Kopf.
Richtig große Chancen gab es in der Folge weiterhin nicht, wenngleich der SCP nun mit Wut anrannte – zugleich aber auch Wuppertal mehr Räume anbieten musste. Lorenz‘ Freistoß musste Wuppertals Keeper Franz Langhoff via Pfosten klären. Hildmann brachte Shaibou Oubeyapwa für den gelb-verwarnten Henok Teklab, später auch noch Deniz Bindemann und Alexander Langlitz. Münster warf alles nach vorn, aber verfing sich leider zunehmend in Ungenauigkeit. Hohe und weite Bälle über die Seiten waren das Mittel der Wahl, aber nur selten kam wirklich mal ein Ball an. Trotzdem: Chancen boten sich dann und wann. So wie für Wooten nach 75 Minuten, der nach schöner Ballabnahme mit einem Seitfallzieher das Tor dann weit verfehlte.
Und immer wieder bekam Wuppertal Konterchancen, die fast immer an Max Schulze Niehues endeten. Preußens Torwart klärte mehrfach in höchster Not.
Münsters Publikum war da, es war laut und heftig, aber leider brachte der SCP nichts mehr zustande. Die 4 Minuten Nachspielzeit spielten sich komplett in Münsters Hälfte im Bereich der Eckfahne ab – clever gemacht von den Gäste. Dem SCP fiel nichts mehr ein. Und so stand die 3. Saisonniederlage fest, die Spitzengruppe wird größer und größer und immer mehr Teams finden sich plötzlich im Aufstiegskampf wieder.
Spiele am 16. Spieltag | ||
Fortuna Köln | 2:2 (0:0) | 1. FC Köln II |
FC Schalke 04 II | 0:0 (0:0) | Alemannia Aachen |
SC Preußen Münster | 0:1 (0:0) | Wuppertaler SV |
Fortuna Düsseldorf II | 5:0 (3:0) | RW Ahlen |
1. FC Düren | 1:2 (1:0) | SG Wattenscheid 09 |
RW Oberhausen | 1:0 (0:0) | SC Wiedenbrück |
1. FC Kaan-Marienborn | 3:0 (2:0) | 1. FC Bocholt |
SV Rödinghausen | 0:1 (0:0) | Borussia Mönchengladbach II |
SV Lippstadt 08 | 3:1 (1:0) | SV Straelen |
16. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 15 | 37:15 | 22 | 32 |
2 | Borussia Mönchengladbach II | 16 | 29:19 | 10 | 29 |
3 | Wuppertaler SV | 16 | 29:19 | 10 | 28 |
4 | Alemannia Aachen | 16 | 26:20 | 6 | 28 |
5 | 1. FC Kaan-Marienborn | 16 | 25:24 | 1 | 27 |
6 | SV Rödinghausen | 16 | 29:15 | 14 | 26 |
7 | FC Schalke 04 II | 15 | 33:20 | 13 | 25 |
8 | RW Oberhausen | 16 | 29:28 | 1 | 25 |
9 | SV Lippstadt 08 | 16 | 29:30 | -1 | 25 |
10 | Fortuna Köln | 15 | 18:21 | -3 | 22 |
11 | Fortuna Düsseldorf II | 16 | 29:33 | -4 | 22 |
12 | RW Ahlen | 16 | 28:31 | -3 | 19 |
13 | 1. FC Düren | 16 | 19:30 | -11 | 19 |
14 | 1. FC Köln II | 16 | 25:34 | -9 | 18 |
15 | 1. FC Bocholt | 15 | 26:36 | -10 | 18 |
16 | SC Wiedenbrück | 16 | 22:20 | 2 | 17 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 16 | 18:40 | -22 | 12 |
18 | SV Straelen | 16 | 11:27 | -16 | 7 |