Heskamp, Küsters, Mister X? Wer übernimmt die Metzelder-Nachfolge?
Noch herrscht Stille beim SC Preußen Münster. Außer dem Abgang von Nico Brandenburger gibt es noch keine weiteren Meldungen vom Klub. Vorerst die wichtigste Entscheidung ist die für die Nachfolge von Malte Metzelder.
Sportdirektor Ralf Heskamp Hallescher FC . Foto: Imago
Zuletzt berichtete die „Bild“ von der Möglichkeit, dass Ralf Heskamp Sportlicher Leiter in Münster werden könnte. Das Blatt nennt das allerdings selbst ein „Gerücht“. Heskamp war früher mal kurz Spieler beim SC Preußen, wechselte 1996 vom VfL Osnabrück zum SCP, den er nach einem Jahr und nur acht Einsätzen wieder verließ.
Der gebürtige Rheinenser blieb dem Fußball nach Ende der aktiven Karriere verbunden. Als Geschäftsführer war er für den VfL Osnabrück tätig, dann als Scout für den FC Bayern. Ein knappes Jahr war er Sportlicher Leiter bei Holstein Kiel, ehe er im April 2018 als Sportdirektor nach Halle wechselte. Dort ist er aktuell voll in die Kaderplanungen des HFC eingebunden. Warum er ein Interesse haben sollte, als Sportchef eines vermutlich nicht favorisierten SCP in der Regionalliga anzutreten? Das bleibt unklar. Zudem dürfte er als „große“ Lösung nicht günstig zu haben sein.
Außerdem besitzt Heskamp einen gültigen Vertrag in Halle. Lediglich ein Abstieg des HFC hätte den ungültig werden lassen, so steht es in der „Mitteldeutschen Zeitung„.
Heskamp in Münster scheint tatsächlich das zu sein: ein Gerücht.
Andere Kandidaten
Im Umfeld des SC Preußen sind andere Namen zu hören. Stephan Küsters beispielsweise. Der frühere Preußen-Profi (1998 bis 2006) wäre eine naheliegende Wahl, aber auch eine sehr bequeme. Küsters‘ Plus wäre seine Erfahrung in der Regionalliga, die er bei Viktoria Köln gesammelt hat. Dreieinhalb Jahre lang war er dort Sportlicher Leiter, bei den Preußen arbeitete er zuvor zwei Jahre lang als Scout.
Schon in der Vergangenheit fiel der Name Küsters beim SCP gelegentlich, unter Malte Metzelder fand sich für den Ex-Preußen aber kein Platz bei den Preußen.
Noch ein denkbarer Kandidat wäre Jens Truckenbrod. Auch er kommt mit der Empfehlung seiner „Preußen-Erfahrung“. Zuletzt war er bei Concordia Albachten als (Spieler-)Trainer aktiv, sein Abschied im Sommer 2020 steht seit längerer Zeit fest.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere beim SCP war er zunächst im Bereich Marketing beim Klub angestellt, verließ den Klub aber mit dem Einstieg von Lagardére/Sportfive. Zuletzt war er als kaufmännischer Geschäftsführer bei einem Pflegedienst aus Xanten tätig. Wie die „Westfälischen Nachrichten“ bereits im Winter schrieben, ziehe es Truckenbrod aber zurück in den Fußball.
Truckenbrods Profil würde eher auf die Stelle passen, die aktuell Bernhard Niewöhner aus alter Verbundenheit zum Klub ausfüllt – aber dessen Position steht ja gar nicht zur Debatte.
Aber wenn schon Spekulatius gefragt ist: Ins Profil könnte ja zumindest auch Martin Przondziono passen. Der war zuletzt in dieser Funktion beim Bundesligisten SC Paderborn tätig, seine Amtszeit beim „falschen“ SCP währte aber nur wenige Monate, ehe sich der Klub vom Ex-Preußen trennte – wegen „unterschiedlicher Auffassungen in der sportlichen Weiterentwicklung“, wie es in der Klubmitteilung hieß. In Paderborn hatte Przondziono seit Sommer 2018 (zunächst als Leiter Sport Lizenzbereich) gearbeitet, war dann aufgerückt zum Manager aufgerückt. Sein Abschied in Paderborn war von einigen Störgeräuschen begleitet. Schon am 20. April war er freigestellt, wenige Tage später nach kritischen Aussagen von Przondziono dann fristlos gekündigt worden. Das alles muss wohl vor dem Arbeitsgericht geklärt werden.
Für die Preußen spielte Przondziono zwischen 1999 und 2001, dann nach einem Intermezzo in Lübeck wieder von 2003 bis zu seinem Karriereende 2004.
Kein Kommentar
Zu keinem Namen will der SC Preußen Münster irgendeinen Kommentar abgeben. Auch sonst hüllt sich der Klub derzeit eher in Schweigen. Das dürfte natürlich daran liegen, dass noch gar keine Klarheit herrscht über die künftigen Möglichkeiten. Kann der SCP in der Regionalliga eine relevante Rolle spielen? Oder sollten sich die Preußenfans in den kommenden Jahren auf Viertliga-Alltag einstellen?
Das alles ist derzeit völlig offen. Aus der Klubführung hat sich seit dem Abstieg in der vergangenen Woche noch niemand zu Wort gemeldet. Inoffiziell war am Dienstag aus der Klubführung nur zu erfahren, dass derzeit konkrete Gespräche mit Kandidaten geführt werden.