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Hallescher FC legt offiziell Einspruch ein

Nun ist es offiziell: Der Hallesche FC hat am Montag schriftlich Einspruch gegen die Wertung des Spiels gegen Preußen Münster eingelegt. Das teilte der Klub mit.

Der Einspruch stütze sich auf Paragraf 17 Ziffer 2 c) der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB und weise auf einen Regelverstoß des Schiedsrichters hin, der den unentschiedenen Ausgang des Spiels mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinflusst habe, so schreibt der HFC.

Man sei es der Mannschaft und den Fans schuldig, nach der „offensichtlichen Benachteiligung“ vor dem Ausgleichstreffer „nichts unversucht zu lassen“, so Sportdirektor Ralf Heskamp. Der hatte gegenüber 100ProzentMeinSCP schon nach Spielende bestätigt, dass man über einen Einspruch nachdenke.

Der Versuch des Halleschen FC, nach einem dünnen Faden zu greifen, mag legitim sein – er stellt aber eine Benachteiligung als Argument in den Raum, die sich der Hallesche FC schlichtweg selbst zuzuschreiben hatte.


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Was war passiert?

In der 83. Minute des Spiels hatte zunächst der SC Preußen gewechselt. Für Münsters Nummer 9, Rufat Dadashov, war Joel Grodowski ins Spiel gekommen. Angezeigt hatte das der zuständige Mitarbeiter des HFC, der das Wechselschild auch korrekt zeigte. Der Stadionsprecher meldete den Preußen-Wechsel ebenfalls korrekt.

In der gleichen Minute wechselte auch Halle. Für die Nummer 13 (Boyd) sollte Halles Nummer 21 (Washausen) kommen. Der selbe Mitarbeiter des HFC zeigte auch hier das korrekte Wechselschild und der Stadionsprecher gab durch: „Und auch ein Wechsel…“ Ausdrücklich und für alle vernehmlich bedankte sich der Stadionsprecher bei Terrence Boyd, der auch klatschend Richtung Mittellinie ging.

Nichts von dem bekamen Schiedsrichter und Halles Spieler Pascal Sohm mit. Letzter hatte fälschlich die Auswechslung von Münsters Nummer 9 auf sich bezogen – und marschierte dann nach kurzem Kontakt mit dem ebenfalls offensichtlich irritierten Schiedsrichter an der Gegengeraden vom Feld.

Kommentar: Ball im Tor, Halle im Abseits

Wie sich zwei Personen in gleicher Weise irren können, dürfte das große Rätsel sein. Fakt ist: Der Schiedsrichter war im Glauben, den Wechsel Washausen für Sohm vollzogen zu haben. Washausen wurde energisch ins Spiel gebeten, während der Schiedsrichter das Spiel wieder weiterlaufen ließ. Washausen war beim Treffer von Grodowski bereits am eigenen Strafraum, aber kam schlichtweg zu spät, um noch etwas zu retten.

Zwei Stürmer fehlten…

Das Seltsame an der ganzen Aufregung in Halle – abgesehen von der nachweislichen Wechselpanne. Es fehlten in der Szene exakt zwei Spieler auf dem Feld – und zwar die beiden Stürmer Boyd und Sohm. Fraglich, ob beide in dieser Szene überhaupt eine Aufgabe im eigenen Strafraum hätten übernehmen können.

Dass ausgerechnet Washausen angeblich den nur Sekunden zuvor eingewechselten Grodowski habe decken sollen, ist wohl eher eine Schutzbehauptung. Washausen und Grodowski wurden ja parallel eingewechselt.

Sicher ist: Nach der Überzeugung des Schiedsrichters war der Wechsel abgeschlossen. Sohm war (zwar irrtümlich) vom Feld, Washausen im Spiel – dann gab Michael Bacher das Spiel wieder frei. Einwandfrei.

Das Chaos perfekt machte dann die Entscheidung, nachträglich doch Pascal Sohm auszuwechseln anstelle von Terrence Boyd. Wer das entschieden hat und warum: Das wäre die spannende Frage.

Jetzt liegt der Ball beim DFB-Sportgericht.

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