Der nächste Tiefschlag: Preußen Münster kassiert gegen schwache Gäste trotzdem Ausgleich
Natürlich, stöhnen nun alle. Ausgerechnet Julian Schauerte. Wer sonst, wenn nicht der Ex-Kapitän der Preußen, könnte an diesem Tag die Party in Münster ruinieren. Sein Tor zum späten 1:1 brockte den Preußen die nächste Enttäuschung ein. Schwer verdaulich war das nach dem Spielverlauf, aber irgendwie ist derzeit der Wurm drin beim SCP.
Vor zwei Wochen war alles eitel Sonnenschein. Auf 7 Punkte hätte der SCP vorne davonziehen können. Dann kam das Desaster von Aachen, dann das absolut lächerliche Pokalspiel in Erkenschwick, dann das Regenspektakel von Schalke, das aus Sicht des SCP glücklicherweise abgebrochen wurde, nach dem die Gastgeber schon führten. Und dann das: Nachdem die Preußen gegen den bisher starken Aufsteiger ein fast einwandfreies Spiel abgeliefert hatte, führte ein langer Einwurf und ein Sonntagsschuss von Schauerte doch noch zum Ausgleich. Und so hockten die Preußen nach Schlusspfiff enttäuscht auf dem Rasen anstatt zu jubeln. Tabellenführer bleibt der SCP, aber irgendwie fühlt es sich derzeit nicht so an.
Am Samstagmorgen hatte sich erst einmal Henok Teklab krank abgemeldet beim Trainer. Sascha Hildmann rief dann Andrew Wooten an, der selbst lange verletzt war. 60 Minuten würde er sich zutrauen, sagte der. Und so kam es dann auch: Wooten rückte in die Startelf.
Es brauchte ein paar Minuten, ehe der SCP vor immerhin 6.631 Zuschauern im Spiel war, aber dann gehörte die Partie den Preußen. Kaan-Marienborn, von höchstens einer Handvoll (im Stadion überhaupt nicht wahrnehmbaren) Anhängern begleitet, fand überhaupt nicht ins Spiel. Und um das vorwegzunehmen: Die Gäste aus dem Siegerland hatten das gesamte Spiel über fast nichts anzubieten, blieben harmlos, kamen nur selten auch nur in Tornähe des SCP.
Ex-Preuße Nico Brandenburger blieb völlig wirkungslos, Julian Schauerte spulte sein Pensum auf der rechten Seite unauffällig ab. Die Preußen erspielten sich auch nicht gerade viele Chancen, aber hatten immerhin welche. Simon Scherder köpfte nach 8 Minuten nur an den Pfosten, dann versuchte es Dennis Grote aus der Distanz mit einem Schuss, dann behinderten sich Yassine Bouchama und Andrew Wooten im Strafraum selbst beim Schussversuch (18.).
Den einzigen relevanten Fehler produzierte Alexander Hahn, als er nach 23 Minuten das Duell mit Daniel Hammel verlor. Der Torschuss verfehlt aber das Tor.
Nach einer halben Stunde hatte der SCP bereits 7:0 Ecken gesammelt, das war auch durchaus Ausdruck des Spielverlaufs. Münster bestimmte die Partie, Kaan-Marienborn tat… nun ja … wenig.
Dass nach 32 Minuten der SCP jubelte, war also verdient. Simon Scherder wuchtete eine grandiose Flanke vor das Gästetor, wo Shaibou Oubeyapwa völlig frei einköpfen konnte. „Ich kann Kopfbälle“, grinste er später. Aber so frei kommt er sonst auch nur selten zu Chancen. Die Führung war vollauf verdient. Und noch vor der Pause hätte Oubeyapwa sogar das 2:0 besorgen können, zielte aber knapp über das Tor. Schade drum. Aber mit der Führung ging es in die Pause.
Der knappe Spielstand allein hielt die Gäste am Leben – aber wer nun einen Sturmlauf der Gäste erwartet hätte, lag daneben. Es war eher so, als würden die Gäste das 0:1 halten wollten und vorne auf den lieben Gott hoffen. Wie richtig diese Hoffnung war, würde sich ja später zeigen.
Es war kein schönes Spiel mehr in der zweiten Halbzeit. Chancen gab es praktisch gar nicht mehr. Oubeyapwa hatte kurz vor seiner Auswechslung noch die beste Chance auf das 2:0, aber sein Schuss von der rechten Seite verfehlte den langen Pfosten knapp.
Nach 81 Minuten durfte Dildar Atmaca erstmals für den SCP auflaufen – und zeigte in den wenigen Minuten tolle Ansätze. Mit Tempo suchte er direkt den Weg nach vorn, so war das auch gedacht vom Trainer. Fast hätte er Wegkamp sogar das 2:0 aufgelegt, doch Wegkamps Kopfball verfehlte das Tor.
Und dann… tja. Dann bekam Kaan-Marienborn einen Einwurf, lang ausgeführt, verlängert und Julian Schauerte drosch den Ball volley ins Eck. Das 1:1. Aus dem Nichts, völlig unerwartet, natürlich auch ein Witz angesichts des Spielverlaufs. Aber Tor ist eben Tor.
Und weil in der Nachspielzeit erst Atmaca, dann Hahn scheiterten, blieb es eben beim 1:1.
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Spiele am 11. Spieltag | ||
Fortuna Köln | 3:2 (2:0) | 1. FC Düren |
RW Ahlen | 1:1 (1:0) | SV Rödinghausen |
SC Preußen Münster | 1:1 (1:0) | 1. FC Kaan-Marienborn |
Fortuna Düsseldorf II | 0:2 (0:1) | RW Oberhausen |
1. FC Bocholt | 4:0 (1:0) | SV Straelen |
SC Wiedenbrück | 2:0 (1:0) | 1. FC Köln II |
Wuppertaler SV | 1:4 (1:2) | FC Schalke 04 II |
Alemannia Aachen | 09.10, 14.00 | Borussia Mönchengladbach II |
SG Wattenscheid 09 | 09.10, 14.00 | SV Lippstadt 08 |
11. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 10 | 24:9 | 15 | 23 |
2 | SV Rödinghausen | 11 | 24:9 | 15 | 22 |
3 | FC Schalke 04 II | 10 | 21:13 | 8 | 19 |
4 | RW Oberhausen | 11 | 22:21 | 1 | 18 |
5 | 1. FC Kaan-Marienborn | 11 | 16:17 | -1 | 18 |
6 | 1. FC Köln II | 11 | 21:24 | -3 | 16 |
7 | 1. FC Düren | 11 | 16:21 | -5 | 16 |
8 | Alemannia Aachen | 10 | 15:14 | 1 | 15 |
9 | Fortuna Köln | 10 | 11:11 | 0 | 15 |
10 | SV Lippstadt 08 | 10 | 16:20 | -4 | 15 |
11 | SC Wiedenbrück | 11 | 16:12 | 4 | 14 |
12 | Borussia Mönchengladbach II | 10 | 17:14 | 3 | 14 |
13 | Wuppertaler SV | 11 | 19:17 | 2 | 13 |
14 | Fortuna Düsseldorf II | 11 | 16:22 | -6 | 13 |
15 | RW Ahlen | 11 | 19:19 | 0 | 12 |
16 | 1. FC Bocholt | 10 | 19:21 | -2 | 12 |
17 | SV Straelen | 11 | 7:17 | -10 | 6 |
18 | SG Wattenscheid 09 | 10 | 12:30 | -18 | 5 |
Erst Verspätung, dann Dunkelheit, danach Unwetter, jetzt Schaui – ich finde schon, sie sollten mal wieder gewinnen.