Das Doppel-W beim SCP
Plötzlich führt der SC Preußen Münster die Regionalliga West mit 7 Punkten Vorsprung an. Ausruhen wird sich darauf niemand, schließlich waren die Preußen in der vergangenen Saison ja selbst lange in der Verfolgerrolle. Doch dass die Lage etwas entspannter aussieht, verdankt der SCP einer Systemumstellung und zwei Stürmern.
Wie sagte Dennis Grote nach dem 3:1-Sieg auf Schalke? „Wir mussten mal etwas ändern, weil das etwas ins Stocken kam.“ Gemeint war das Spiel der Preußen, gemeint waren die Niederlagen in Aachen, in Oberhausen, das Spiel gegen Kaan-Marienborn. Gegen Düren trat der SCP plötzlich mit einer Dreierkette an und vorne mit zwei Stürmern. Preußens Doppel-W, Wooten und Wegkamp.
Beide belohnten sich, das Team und den Trainer. Seit dem Düren-Spiel traf – vom anstrengenden Duell mit Wuppertal einmal abgesehen – mindestens einer der beiden in jedem Spiel. Oft auch beide.
12 Tore gingen in diesen jüngsten 5 Partien (ohne Wuppertal) auf die Kappe von Wooten und Wegkamp. In Düsseldorf schnürten beide Stürmer jeweils ein Doppelpack, zuletzt traf Wegkamp sowohl in Ahlen wie nun auch auf Schalke doppelt. Insgesamt steuerte Wegkamp nun bereits 4 Doppelpacks bei …
18 Tore haben beide Stürmer in der bisherigen Saison zu den 43 Toren des SCP beigetragen, immerhin 41 Prozent aller Treffer. Keine schlechte Bilanz.
Gerrit Wegkamp hat jetzt bereits so viele Tore wie in der gesamten vergangenen Saison. Besser traf er nur in zwei Spielzeiten im Seniorenbereich. In der 3. Liga erzielte er für Aalen in der Saison 2016/2017 mal 11 Tore. Und 2014/2015 für den FC Bayern München II 15 Tore in der Saison. Als klassischer Goalgetter war er bisher nicht so aufgefallen, auch wenn Grote nun sagt: „Wir wissen, dass er ein Torjäger ist.“ Wegkamp selber betonte zuletzt immer wieder, dass Tore für ihn nur Bedeutung hätten, wenn am Ende ein Mannschaftserfolg zu Buche steht.
Davon war am Mittwochabend durchaus etwas zu spüren: Nach seinem Treffer zum 2:1 drehte er eigentlich erst Richtung Vorlagengeber Shaibou Oubeyapwa ab, doch zog dann das gesamte Jubelteam in die andere Richtung, hinüber zum Preußenblock. Dort wurde gefeiert – wie auch nach dem 3:1 nur zwei Minuten später.
Ist es Zufall, dass der SCP zuletzt häufiger mal später Tore erzielte? In Ahlen machte der SCP den Sieg erst nach 78 Minuten klar, auf Schalke nach 71 Minuten, in Köln nach 78 Minuten. Das ist schon auffällig. Shaibou Oubeyapwa schob es auf die physische Seite: „Wir haben eben die Körner, die Power, um 90 Minuten zu gehen. Unsere Gegner vielleicht nicht immer.“ Die späten Tore sprächen in jedem Fall für die Mannschaft.
Ins nun anstehende Duell in Wattenscheid kann der SCP allemal beruhigt(er) gehen. Auch wenn noch ein bisschen die Frage ansteht, ob Andrew Wooten fit sein wird. Auf Schalke zeigte er den Wechselwunsch kurz nach der Halbzeit an, zwei Tage bleiben zur Erholung.
Wer, wenn nicht Münster. Oder? Warten wir Wattenscheid ab.