Bärenstarker Auftritt in Halle bringt den 4:1-Auswärtssieg
Der SC Preußen Münster hat einen kleinen Lauf. So wackelig der Start in die 3. Liga verlief, so stabilisiert zeigt sich der SCP seit einigen Spielen. Seit dem 2:0-Auswärtssieg in Sandhausen Mitte September haben die Adler nicht mehr verloren, in 5 Spielen aber 11 Punkte eingesammelt und haben sich nun vorerst mit Platz 7 in der Tabelle belohnt. Die vorläufige Krönung: Der 4:1-Auswärtssieg am Sonntag beim Halleschen FC.
Artikelfoto: Der SCP jubelt nach dem Treffer zum 2:0 durch Malik Batmaz. (Foto: Imago/Eckehard Schulz)
Dort, im Leuna-Chemie-Stadion, sah der SCP in der 3. Liga zuletzt schon oft gut aus – 2019 endete die Partie 2:2, ein Jahr zuvor gewann der SCP mit 2:1. Jetzt das 4:1, mit dem der SCP seinen guten Lauf untermauerte.
Halles Hoffnungen, sich ebenfalls in der Liga zu stabilisieren, vor allem aber ohne Gegentor zu bleiben, hatten sich nach 6 Minuten in Luft aufgelöst. Da hatte Sebastian Mrowca einfach abgezogen, Torwart Müller ließ gegen die tief stehende Sonne nur nach vorne abprallen – und diesen Ball verwandelte Malik Batmaz per Kopf zum 1:0 für den SCP. Keine Frage: Der gebürtige Baden-Württemberger hat derzeit auch einen Lauf und der ist eng mit dem der Preußen verknüpft.
Halles Antwort war durchaus knackig: Torjäger Dominic Baumann setzte einen Kopfball an die Unterkante der Latte, von wo der Ball aber deutlich zurück ins Feld sprang, ehe der SCP klärte. Das war die Riesenchance zum Ausgleich – und zugleich eine der ganz wenigen echten Chancen für die Gastgeber.
Kaum hatte sich Halle aufgerafft, jubelte wieder der SCP: Erneut war es Mrowca, der mit einem langen Ball Malik Batmaz auf die Reise schickte. Der hob den Ball erst über den herausstürmenden Torwart hinweg, ließ dann noch einen Gegenspieler, eigentlich zwei Gegenspieler aussteigen und schob ganz locker zum 2:0 ein. Da waren nicht einmal 20 Minuten gespielt.
Es war Batmaz‘ nun 7. Saisontor. 2 gegen Ingolstadt, 3 gegen Aue, jetzt 2 gegen Halle. Wenn der 23-Jährige trifft, dann aber gleich richtig …
Die Preußen hätten nachlegen können, hatten Chancen durch einen Mrowca-Freostoß (22.), dann erneut nach 29 Minuten. Und Halle? Die Gastgeber bekamen ihre 2. Großchance nach 34 Minuten, als Baumann einen Kopfball aus Kurzdistanz nicht im Tor unterbrachte, sondern neben das Tor setzte.
Münster bestimmte aber trotz dieser Szenen klar das Spiel, wirkte viel wacher, viel engagierter. Münster ließ den Ball laufen, Halle rannte hinterher. Und hatte Glück, dass auch der SCP seine Chancen nicht noch besser nutzte. Denn nach 37 Minuten hatte Daniel Kyerewaa freistehend vor dem Tor die Chance auf das 3:0, scheiterte aber am Torwart. Dann nur eine Minute später scheiterte er erneut. Trotz zuletzt einiger Preußentore: In der Chancenverwertung liegt noch immer einiges im Argen …
Trotzdem wurde alles gut: Benjamin Böckles Flanke erreichte Jano Ter Horst, dessen Direktabnahme aus spitzem Winkel knallte ins lange Eck. Zentimetersache, aber drin! Das 3:0 nach 43 Minuten, natürlich schon eine Vorentscheidung. Und so ging es auch in die Pause.
Spieldaten
Halle: Müller – Eitschberger (46. Hug), Nietfeld, Zieleniecki, Halangk – Casar – Deniz, Gayret (78. Skenderovic) – Bolyki (62. Hasenhüttl), Baumann (46. Berko), Baumgart (62. Wolf)
SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Koulis – Bazzoli – ter Horst, Kyerewaa (62. Ghindovean), Mrowca (71. Preißinger), Böckle (90.+1 Lorenz) – Batmaz (71. Grodowski), Wegkamp (90.+1 Deters)
Tore: 0:1 Batmaz (6.) 0:2 Batmaz (19.) 0:3 Ter Horst (43.) 1:3 Casar (54.) 1:4 Grodowski (89.)
Gelbe Karten: Nietfeld, Casar / Scherder, Ter Horst
Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann
Zuschauer: 7.374
Natürlich nahm sich Halle für die 2. Halbzeit mehr vor, das Pfeifkonzert zum Wechsel klang noch nach. Jetzt war es ein Spiel, in dem Münster sich etwas zurückzog, und Halle mehr Räume bekam. Und den nutzten die Gastgeber nach 53 Minuten durch Casar, der per Kopf zum 1:3 traf. Das brachte kurz Aufwind für die Gastgeber, aber um ehrlich zu sein: Münster verteidigte das in weiten Phasen souverän weg. Und wenn Niko Koulis nach 54 Minuten per Kopf nicht den Pfosten, sondern ins Tor getroffen hätte, wäre der kurze Schwung der Gastgeber noch viel schneller beendet gewesen.
Während Halle vergeblich nach Chancen suchte, schaltete der SCP einige Mal gut um, machte aber nicht endgültig den Sack zu – Gerrit Wegkamp bekam in dieser Phase gleich mehrfach Chancen.
Eine Großchance betrauerte Halle noch: Nietfelds Schuss wurde aber von Böckle vor der Linie geklärt, das war eine ganz knappe Sache.
Jetzt war es das Warten auf die Entscheidung. Beim SCP spielte mittlerweile (auch) Joel Grodowski und dessen Tempovorstöße sollten nun Möglichkeiten bringen. Die bekam Grodowski auch, vor allem nach 81 Minuten, als er den Ball am Keeper vorbei ins lange Eck schieben wollte – aber Halle diese Szene in letzter Sekunde vereitelte. Und auch Wegkamp hatte nach 85 Minuten noch die Chance auf das 4:1., aber sein Schuss verfehlte den rechten Pfosten.
Halle spiele, Halle versuchte viel, Münster konterte und vergab einfach die endgültige Entscheidung. So sah diese Partie nun aus.
Zwei Szenen waren noch relevant: Simon Böckle bekam im Zweikampf den Ball im Strafraum an die Hand, das gab keinen Elfmeter, Schiedsrichter Eckermann stand direkt daneben und winkte sofort ab.
Und dann fiel das 4:1 doch noch: Wegkamp und Grodowski stürmten mit Tempo gegen eine aufgerückte HFC-Abwehr nach vorn, Grodowski bediente den freien Wegkamp links, dessen Pass zurück landete wieder bei Grodowski. Im ersten Anlauf scheiterte er am Torwart, den freien Ball schob er dann im zweiten Anlauf zum 4:1 ins Tor.
Das war es, der SCP gewann auswärts in Halle und hat die englische Woche bärenstark beendet.
Spiele am 10. Spieltag | ||
SV Sandhausen | 1:2 (1:0) | SSV Ulm 1846 |
Erzgebirge Aue | 2:0 (0:0) | 1. FC Saarbrücken |
MSV Duisburg | 1:0 (0:0) | SpVgg Unterhaching |
TSV 1860 München | 0:0 (0:0) | Dynamo Dresden |
RW Essen | 0:5 (0:1) | SC Verl |
SV Waldhof Mannheim | 1:1 (0:0) | FC Viktoria Köln |
Arminia Bielefeld | 2:2 (1:1) | Borussia Dortmund II |
VfB Lübeck | 0:1 (0:1) | SC Freiburg II |
Hallescher FC | 1:4 (0:3) | SC Preußen Münster |
FC Ingolstadt 04 | 2:4 (1:1) | SSV Jahn Regensburg |
10. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Dynamo Dresden | 10 | 15:8 | 7 | 22 |
2 | SSV Ulm 1846 | 10 | 15:11 | 4 | 20 |
3 | SSV Jahn Regensburg | 10 | 14:8 | 6 | 19 |
4 | Erzgebirge Aue | 10 | 13:12 | 1 | 17 |
5 | FC Viktoria Köln | 10 | 15:11 | 4 | 16 |
6 | Borussia Dortmund II | 10 | 11:11 | 0 | 16 |
7 | SC Preußen Münster | 10 | 15:11 | 4 | 15 |
8 | 1. FC Saarbrücken | 10 | 18:14 | 4 | 14 |
9 | SpVgg Unterhaching | 10 | 13:9 | 4 | 14 |
10 | SV Sandhausen | 10 | 14:14 | 0 | 14 |
11 | FC Ingolstadt 04 | 10 | 19:15 | 4 | 13 |
12 | SC Verl | 10 | 21:18 | 3 | 13 |
13 | TSV 1860 München | 10 | 11:10 | 1 | 13 |
14 | SV Waldhof Mannheim | 10 | 14:16 | -2 | 12 |
15 | RW Essen | 10 | 9:15 | -6 | 12 |
16 | VfB Lübeck | 10 | 9:13 | -4 | 9 |
17 | Arminia Bielefeld | 10 | 14:20 | -6 | 9 |
18 | SC Freiburg II | 10 | 8:16 | -8 | 8 |
19 | Hallescher FC | 10 | 14:23 | -9 | 8 |
20 | MSV Duisburg | 10 | 7:14 | -7 | 7 |
Wer ist Simon Böckle? Kenne nur Benjamin Böckle
Stimmt 😉
Ansonsten natürlich tadellos wie immer, ich lese die Texte im Blog immer sehr gern 😀