„Bärendienst“ von Scherder – jetzt müssen Ole Kittner und Fridolin Wagner in Halle ran
Der SC Preußen Münster spielt am Samstag beim Tabellenführer. Leicht wird das beim HFC, der fraglos einen Lauf hat, nicht. Und es wird auch nicht besser dadurch, dass der SCP die zuletzt angeschlagenen und verletzten Fridolin Wagner und Ole Kittner einsetzen kann. Beide müssen nach Pausen mit anderthalb Trainingseinheiten sofort ran. Das ist nicht ideal, eher im Gegenteil, aber Münsters knapper Kader gibt es keine andere Möglichkeiten.
Die Gelb-Rote Karte, die sich ein schwer gefrusteter Simon Scherder in der letzten Spielminute gegen Köln eingehandelt hatte, tut dem SCP weh, denn in der Innenverteidigung sind die Preußen jetzt etwas wackelig. „Ein Bärendienst“ von Scherder, wie Trainer Hübscher am Donnerstag ohne großes Drumherumreden zugab.
„Wir hätten gerade Ole Kittner lieber in Ruhe wieder rangeführt“, so Hübscher. „Aber jetzt müssen wir ihn bringen.“ Mit Tape und Spritze gegen den Schmerz muss es gehen.
Die Alternativen waren rar. Julian Schauerte hätte das spielen können, Alexander Rossipal auch, aber dann hätte die gesamte Viererkette neu zusammengestellt werden müssen. Alles viel zu hektisch für eine Trainingswoche. Also: Kittner rein, Wagner wieder rein.
Dass beide wichtig sind für das Preußenspiel, steht außer Frage. „Beide bringen Erfahrung mit, machen viel mit Auge.“ Kittners Präsenz in der Zentrale, Wagners Wille, den Ball zu bekommen, müsse nun helfen.
In Halle muss der SC Preußen weiter auf Lucas Cueto verzichten. Der Flügelspieler fehlt jetzt schon eine ganze Weile, es scheint ein eingeklemmert Nerv zu sein, der dem gebürtigen Kölner zu schaffen macht. Damit er mal rauskommt, zieht er jetzt nahe seiner Heimat in Leverkusen die Reha durch.
Wie immer verzichtet Sven Hübscher vor den Spielen darauf, Einblicke in die eigene Gedankenwelt zu geben – oder mindestens darauf, mögliche Lösungen für das eigene Spiel zu skizzieren. Da ist er seinem Kollegen in Halle ganz ähnlich. „Die sollen da ruhig denken, dass wir das wie immer machen“, so Hübscher lächelnd. Es sei aber klar, dass der SCP taktisch und personell etwas verändern werde. Damit wäre der Gegner durchaus gewarnt, aber was genau sich Hübscher da überlegt, bleibt bis Samstag ja offen.
Die Aufgabe beim Tabellenführer wird nicht leicht, das liegt auf der Hand. Aber ganz ehrlich: „Über 90 Minuten kann man jeden Gegner schlagen“, so Hübschers Überzeugung. „Und wer das nicht glaubt, kann einfach zuhause bleiben.“ Klare Ansage ans Team, das allerdings willig ist, die jüngsten Negativerlebnisse endlich vergessen zu machen.
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