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Auswärts einfach zu schwach: Preußen Münster verliert in Köln 0:2

Es bleibt leider dabei: Der SC Preußen Münster ist auswärts ganz weit entfernt von den Spitzenteams. Sagenhaft vier Niederlagen in neun Spielen kassierte der SCP in fremden Stadien – am Mittwochabend ein ernüchterndes 0:2 bei Fortuna Köln. Den Patzer der Liga-Überflieger aus Dortmund (1:2 gegen Rödinghausen) konnte der SCP also nicht nutzen.

Trainer Sascha Hildmann hatte die gleiche Elf wie beim 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf II aufs Feld geschickt. Und im Südstadion begann die übliche Abtastphase – aber schon nach vier Minuten war der SCP gewarnt. Da hatte Ubabuike einfach mal abgezogen, den Ball aber auch am Pfosten vorbeigeschoben. Preußen-Kapitän Schauerte hatte den Abschluss nicht mehr unterbinden können.

Nach dem ersten Aufreger für Köln gab es nach sieben Minuten auch den ersten für den SCP. Da kam Remberg im Kölner Strafraum zu Fall, Löhden hatte sich in den Weg gestellt. Es gab natürlich auch ein paar Proteste der Preußen, aber am Ende war die Entscheidung „kein Elfmeter“ sicher richtig.

Köln wirkte in der Anfangsphase wacher, Münster kam gar nicht in Abschlusspositionen. Vieles blieb in Ansätzen stecken – beispielhaft Grodowskis guter Versuch, den Ball in den Lauf von Atilgan durchzustecken. Doch statt beim Mitspieler landete der Ball in den Füßen der Kölner. Statt einer Chance gab es Ballbesitz für den Gegner (11.). Und Fortuna wirkte in allen Belangen wacher und irgendwie auch gefährlicher. Als Mekonnen im Mittelfeld den Ball gegen Günther-Schmidt verlor, musste Scherder hinten in höchster Not klären. Und kurz danach war es Schauerte, der gerade noch vor Ubabuike rettete – alles innerhalb der ersten 15 Minuten.

Die Preußen stabilisierten sich etwas, stellten sich Köln und dem Ball nun besser entgegen. Aber Torschüsse, Chancen? Nichts, nirgends. Ein Freistoß vor das Tor der Gastgeber – aber überhaupt keine Gefahr. Das war einfach viel zu wenig vom SCP.

Die Führung für Köln fiel in dieser Phase doch überraschend. Leicht abgefälscht landete eine Hereingabe im Strafraum direkt vor den Füßen von Prokoph – und der traf aus der Drehung flach ins lange Eck. Das 1:0 für Köln nach 20 Minuten! „Ich habe da ein bisschen spekuliert, gar nicht richtig hingesehen“, so Prokoph später im Interview bei sporttotal.tv.

Der Rückstand nervte. Im neunten Auswärtsspiel lag der SCP zum sechsten Mal in Rückstand – das ist mehr als auffällig. Und am Spiel der Preußen änderte sich wenig. Eine wuchtige Langlitz-Hereingabe war leider viel zu hoch für Atilgan (22.), in den ersten 30 Minuten hatte der SCP nicht ein einziges Mal aufs Tor geschossen. Daran änderte sich leider bis zur Pause nichts. Beispielhaft für die fehlerhafte Leistung der Preußen diente die Szene nach 37 Minuten, als sich Langlitz und Schauerte bei einem eigenen Einwurf so uneins waren, dass der Ball direkt wieder im Seitenaus landete. Statt Chance für den SCP Einwurf für Köln.

Vielleicht wäre es noch ärgerlicher gelaufen, wenn Benders Hereingabe vor das Tor noch einen Abnehmer gefunden hätte – so blieb es beim 0:1 aus Sicht der Preußen nach einer völlig enttäuschenden ersten Hälfte.

Trainer Hildmann reagierte nach dem Wechsel, brachte Schwadorf für Atilgan ins Spiel. Und wie schon so oft zu sehen war: Der SCP wirkte jetzt nach der Pause wacher, investierte viel mehr ins Spiel. Jetzt stand Fortuna endlich unter Druck – und man fragt sich, warum erst so spät?

Eckball um Eckball segelte jetzt vor das Tor der Kölner. Und nach 49 Minuten zuckte beim SCP schon mal vorsichtig der Reklamierarm – weil Joel Grodowski irgendwie von Uzelac weggesperrt wurde. Elfmeter? Naja, eher nicht.

Der vierte Eckball brachte erstmals Gefahr: Am Ende köpfte Mekonnen den Ball an die Torlatte. Es war die beste Chance des gesamten Spiels für den SCP, leider vertan. Und nur eine Minute später verfehlte ein Kopfball von Langlitz das Tor nur knapp.

Immerhin: Die Preußen waren jetzt da, endlich. Aber auch die Standards halfen dem SCP an diesem Abend nichts. Bis zur 70. Minute wechselte der SCP dreifach: Przondziono für Mekonnen, dann der Doppelwechsel Zahn/Möbius für Remberg/Klann.

Das Problem? Kaum waren die Wechsel erledigt, war der Schwung der Preußen verpufft. Ja, das sah alles viel besser aus als in der ersten Hälfte. Aber nichts war zwingend. Und Chancen erspielte sich der SCP überhaupt nicht mehr. Die 15 Minuten nach dem Wechsel waren gut, die restlichen 75 Minuten bestenfalls unergiebig. Und so hatte Fortuna wahrlich keinerlei Mühe, das Ergebnis zu halten. Und schlimmer noch: In die kleinen Versuche der Preußen, wenigstens den Punkt zu retten, setzte Köln diesen einen Konter, den Ubabuike am Ende aus spitzem Winkel zum 2:0 veredelte (82.).

Acht Minuten vor dem Ende war das Spiel vorbei. Völlig ohne jede Offensivszene steuerte der SCP in die vierte Saisonniederlage, die ganz nebenbei durch die 1:2-Heimpleite des BVB II noch zusätzlich versalzen wurde.

Kölns Trainer Alexander Ende (früher selbst beim SCP aktiv), sah den Schlüssel in den Basics. „Zweikämpfe, alles reinwerfen, gewissenhaft verteidigen. Gerade anfangs der zweiten Halbzeit, als Münster viel Druck machte, da haben wir in der Mitte gut verteidigt, waren immer am Mann“, erklärte er im sporttotal-Interview.

Und Torschütze Prokoph lag wohl ganz richtig, als er formulierte: „Wir waren ein richtiges Team auf dem Platz, haben Münster in der ersten Halbzeit kaum Luft gelassen. Wir waren auch untereinander sehr laut, das war der Schlüssel zum Sieg.“

Münster bleibt auf Platz 3, am kommenden Samstag kommt der FC Wegberg-Beeck. Ein Heimsieg ist nicht selbstverständlich, wäre aber Pflicht, wenn der SCP wenigstens in Sichtweite der Tabellenspitze bleiben will.

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