3:0 für die Adler: RW Ahlen kann Preußen Münster nicht stoppen
In der Regionalliga West ist viel Bewegung. Nur eines ist ziemlich konstant: Preußen Münster ist Tabellenführer und daran änderte am Samstag auch RW Ahlen nichts. Beim 3:0-Sieg brauchte der SCP etwas Geduld, aber zum Ende hin wurde es dann doch souverän.
Das Spiel, auf das Ahlen so hingefiebert hatte: Am Ende sahen 2.922 Zuschauer zu, fast vier mal so viel wie beim bisher bestbesuchten Spiel gegen Fortuna Köln (816). Natürlich waren mehr als 1.000 Fans aus Münster dabei, viele hatten sich über andere Wege Karten gesichert, was man dann auf den Sitzplätzen auch sah. Eben kein Spiel wie jedes andere.
Für den SCP in gewisser Weise doch: Trainer Sascha Hildmann hatte keine Änderungen in der Mannschaft vorgenommen, die im Bus rund anderthalb Stunden vor Anpfiff auf den Parkplatz des Wersestadions rollte. Alles blieb so wie gegen Wuppertal.
Und von Beginn war deutlich: Preußen Münster wollte hier sein Spiel auf den (traditionell nicht unbedingt gemähten) Rasen bringen, übernahm schnell die Spielkontrolle. Gleichwohl hatte Ahlen nach wenigen Sekunden die erste Chance des Spiels, die zumindest mal ein Raunen auf den Rängen hervorbrachte. Münster setzte auch einen Warnschuss ab, dann ging es ein bisschen hin und her.
Den vermeintlichen Vorteil der tiefstehenden Sonne (Münster hatte die Seitenwahl gewonnen und ließ Ahlen dann „gegen“ das Licht spielen) nutzte der SCP allerdings nicht so oft. Dennoch gab es kleinere Chancen: Wegkamp scheiterte nach einem Eckball zunächst, den Nachschuss setzte Koulis dann doch arg weit über das Tor (15.). Kurz danach sah er im Zweikampf an der Seitenlinie die Gelbe Karte, was in der Halbzeit zu seiner Auswechslung führte: Trainer Hildmann blieb seiner Linie treu, verwarnte Spieler rechtzeitig aus dem Spiel zu nehmen, ehe Schlimmeres passiert…
no images were found
Während Ahlen weitgehend abgemeldet war, tat sich der SCP aber auch ein bisschen schwer, echte Chancen herauszuspielen. Sicher, da war mehr Bewegung drin, aber oft fehlte eben doch wieder dieser letzte Pass, diese Genauigkeit. Das ist ein Problem, das weiß der SCP, aber lösen lässt es sich offenbar nicht. Trotzdem kamen die Preußen dann und wann zu Chancen: Lorenz setzte nach 22 Minuten Bouchama ein, doch der scheiterte dann an Keeper Brüseke. Und auch Remberg wenige Minuten später arbeitete sich bis zur Grundlinie durch, fand dann aber aus spitzem Winkel nicht mehr den Weg ins Tor.
Immerhin rückte Münster den Gastgebern nun zunehmend auf die Pelle. Teklab setzte sich erst prima durch, schloss dann aber weniger prima ab (30.). Und dann war es doch passiert: Nach 40 Minuten war Teklab rechts durch, setzte einen Torschuss an, den Wooten letztlich ins Tor drückte. Die Führung, endlich! Das ging so auch völlig in Ordnung, auch wenn das Tor in diesem Augenblick eher unerwartet fiel.
Für Koulis kam Scherder ins Spiel und der SCP knüpfte zunächst an das Spiel der ersten Hälfte an. Wegkamp bekam nach 55 Minuten gleich eine Doppelchance, aber scheiterte. Und Ahlen witterte die Möglichkeit, hier wenigstens den Ausgleich zu erzielen. Es war der Beginn einer kleinen Drangphase der Gastgeber, die ja nichts zu verlieren hatten. Mit bangem Blick verfolgten die Preußenfans den Wechsel nach 64 Minuten: Teklab hatte selbst einen Ball verloren, sprintete hinterher, wurde gestoppt und bekam dabei einen Tritt auf den Knöchel. Humpelnd musste er runter, für ihn kam Oubeyapwa. Und für Teklab gilt Daumendrücken, obschon er nach dem Spiel zumindest vorsichtige Entwarnung gab.
Hildmann brachte dann auch Bindemann für Wooten, aber auf dem Feld wurde es leider etwas hektisch. Gleich mehrfach bekam Ahlen nun die Chance auf das 1:1, Twardzik scheiterte zweimal frei vor dem Tor, dann musste Scherder in höchster Not retten. Nach 74 Minuten hätte Ahlen gerne einen Elfmeter gehabt, doch Schiedsrichter Scheer winkte sofort ab.
Und als alle dachten, es würde jetzt richtig schwer werden, da belohnte sich der SCP für Geduld und ein über weite Phasen starkes Auswärtsspiel. Rembergs Zuspiel auf Wegkamp verwertete der zum 2:0 (79.). Das war die Vorentscheidung, man merkte Ahlen an, dass nun der echte Glaube fehlte. Und in diese Ernüchterung hinein legte Wegkamp dann das 3:0 nach – nach tollem Zuspiel von Oubeyapwa (85.). Fast hätte Ahlen selbst per Eigentor noch das 0:4 verursacht, aber ein Abpraller der Ahlener Abwehr rollte knapp am Pfosten vorbei. Es reichte ja auch so.
Münsters Siegtänzchen am Mittelkreis und dann vor dem Block des SCP deutete die Erleichterung an. Verdient war es allemal, in der Tabelle bleibt es bei 4 Punkten Vorsprung, weil Wuppertal am Ende auch gewann. Aber Münster kann am Mittwoch auf Schalke ja noch einmal punkten, vielleicht klappt es diesmal ja ..?
Spiele am 17. Spieltag | ||
Borussia Mönchengladbach II | 1:1 (1:0) | FC Schalke 04 II |
RW Oberhausen | 1:1 (0:1) | 1. FC Bocholt |
1. FC Köln II | 0:0 (0:0) | SV Lippstadt 08 |
SV Straelen | 0:0 (0:0) | SV Rödinghausen |
Alemannia Aachen | 0:0 (0:0) | 1. FC Kaan-Marienborn |
SC Wiedenbrück | 3:0 (1:0) | 1. FC Düren |
SG Wattenscheid 09 | 3:2 (0:2) | Fortuna Düsseldorf II |
RW Ahlen | 0:3 (0:1) | SC Preußen Münster |
Wuppertaler SV | 2:0 (0:0) | Fortuna Köln |
17. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 16 | 40:15 | 25 | 35 |
2 | Wuppertaler SV | 17 | 31:19 | 12 | 31 |
3 | Borussia Mönchengladbach II | 17 | 30:20 | 10 | 30 |
4 | Alemannia Aachen | 17 | 26:20 | 6 | 29 |
5 | 1. FC Kaan-Marienborn | 17 | 25:24 | 1 | 28 |
6 | SV Rödinghausen | 17 | 29:15 | 14 | 27 |
7 | FC Schalke 04 II | 16 | 34:21 | 13 | 26 |
8 | RW Oberhausen | 17 | 30:29 | 1 | 26 |
9 | SV Lippstadt 08 | 17 | 29:30 | -1 | 26 |
10 | Fortuna Düsseldorf II | 17 | 31:36 | -5 | 22 |
11 | Fortuna Köln | 16 | 18:23 | -5 | 22 |
12 | SC Wiedenbrück | 17 | 25:20 | 5 | 20 |
13 | RW Ahlen | 17 | 28:34 | -6 | 19 |
14 | 1. FC Köln II | 17 | 25:34 | -9 | 19 |
15 | 1. FC Bocholt | 16 | 27:37 | -10 | 19 |
16 | 1. FC Düren | 17 | 19:33 | -14 | 19 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 17 | 21:42 | -21 | 15 |
18 | SV Straelen | 17 | 11:27 | -16 | 8 |