1:3 gegen Mannheim: Preußen Münster kassiert weiter bittere Niederlagen
Jetzt ist der Moment, in dem sich die Fans und Zuschauer in Münster hinter ihre Mannschaft stellen können. Denn für die reicht es aktuell nicht in der 3. Liga, ein Rückschlag folgt dem nächsten. Am Samstag verlor der SC Preußen Münster trotz eines phasenweise guten Spieles am Ende dennoch mit 1:3 gegen Waldhof Mannheim.
Erfreulich: Von den knapp 10.000 Zuschauern (offiziell 9.922 Fans) im Preußenstadion gab es nach Abpfiff keine Pfiffe oder Ärger von den Rängen. Allerdings leerten die sich nun doch schneller als sonst üblich. Das „Alle zusammen für Preußen Münster“ war diesmal nicht so vielstimmig wie bisher gewohnt.
Aber was da auf dem Feld läuft, hatten ja auch alle gesehen. Der SC Preußen arbeitet, er betreibt enormen Aufwand, aber vorne will einfach kein Tor fallen und hinten kassiert der SCP Tore einfach zu schnell, zu leicht. So wird die Saison zur Zitterpartie, das ist klar. Die Nahziele sind Torschusstraining und defensive Stabilität.
Trainer Sascha Hildmann hatte gewechselt, brachte Gerrit Wegkamp (für Joel Grodowski) und Thorben Deters (für den verletzten Shaibou Oubeyapwa). Vor allem Grodowskis Platz auf der Ersatzbank wunderte zunächst, folgte aber einer Idee. Der rasend schnelle Stürmer sollte idealerweise nach einer Stunde ins Spiel kommen und dann gegen vielleicht müdere Gäste mit Tempo eine Entscheidung bringen. Und tatsächlich ging dieser Plan teilweise auf.
Zwar kam Grodowski ins Spiel, als gerade das 0:2 gefallen war, aber kaum war er drin, da wuchtete er bereits einen starken Ball in die Mitte, den aber erst Malik Batmaz, dann Neuzugang Ogechika Heil eher schwach verpassten. Aber dann wurde er selbst gefoult, den Elfmeter verwandelte er zum zwischenzeitlichen 1:2 (57.). Es war einer der wenigen fröhlichen Momente dieses Spiels. Aber der Reihe nach.
Der SCP gestaltete die 1. Halbzeit eigentlich mit deutlichen Vorteilen. Schon nach knapp 2 Minuten bekam Wegkamp eine gute Chance – aber neben das Tor. Dann war aber direkt Mannheim da und hatte durch Arase die noch größere Chance zur Führung. Im Anschluss verteilten sich Spielanteile etwas, aber die Chancen bekam eigentlich nur der SCP. Wobei Chancen meint: Gute Szenen, die der SC Preußen teilweise nicht gut genug ausspielte – ein bekanntes Manko dieser noch jungen Saison aus Preußensicht.
Kyerewaa, Bouchama: Vieles sah im Ansatz gut aus, aber Mannheim bekam dann doch immer noch ein Bein dazwischen. Richtig stark war Batmaz‘ Chance nach 14 Minuten, aber auch hier rettete Waldhof. Nach knapp einer halben Stunde war es dann Alexander Hahn, der nach einer Ecke eine Chance bekam. Und nach 35 Minuten hatten viele schon den Torschrei auf den Lippen, aber Sebastian Mrowca traf nur den Pfosten. Bitter.
Noch bitterer wurde es aber nach dieser Drangphase der Preußen. Der Ex-Preuße Fridolin Wagner war doch arg frei, Arase sah ihn und setzte ihn präzise ein – und dann traf Wagner ins linke Eck. Das 0:1 fast mit dem Pausenpfiff, noch schlimmer geht kaum.
So ging es also in die Halbzeit: Gut gespielt, viele Chancen vergeben, Mannheim maximal effektiv.
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Leider verpuffte jede Hoffnung der Preußen auf eine Aufholjagd schnell. Von Beginn der 2. Halbzeit an wirkte der SV Waldhof wacher, engagierter, einfach besser. Münster fand kaum einen Weg aus der eigenen Hälfte, produzierte viele Fehler, die Preußen waren einfach nicht mehr drin. Und kassierten durch Pascal Sohm das 0:2 nach 54 Minuten. Deters hätte klären können, aber produzierte einen Fehler – die Geschichte der bisherigen Preußensaison.
Hildmann reagierte, brachte Neuzugang Benjamin Böckle für die linke Seite, Darius Ghindovean fürs Mitteldeld (Bouchama) und Joel Grodowski für Wegkamp. Volle Pulle also. Aber der SCP wirkte eher wie „Flasche leer“.
Grodowskis Elfmeter-Szene war der erste und letzte Höhepunkt des SCP. Immerhin: Für ein paar Minuten wirkte der SCP lebendig, warf sich nun richtig rein – aber Mannheim beruhigte die Partie schnell. Endlose Verletzungs- und Behandlungspausen bestimmten nun das Spiel der Gäste, wobei es Pascal Sohm ernster erwischte (er musste nach 62 Minuten raus). Ansonsten nervte das Spiel der Mannheimer schon ein bisschen.
Kopfschüttelnd sahen die Zuschauer aber, wie wenig die Preußen nun noch auf die Kette bekamen. Keine Chancen, viel Klein-Klein, viele Fehler. Und folgerichtig fiel auch noch das 1:3 durch Charles Jesaja Herrmann (76.) – die Vorlage lieferte die Preußenabwehr mit einem kapitalen Fehler. Max Schulze Niehues blieb ohne Chance.
Mannheim spielte den Rest lässig herunter, hatte mehrfach die Chance auf das 4:1, da hatten die Preußen einfach Glück, dass auch beim SVW nicht jeder Ball drin war.
In 8 Minuten Nachspielzeit gelang den Preußen auch nichts mehr, am Ende war eine gute Halbzeit wieder einmal zu wenig. Der SCP ist derzeit noch nicht drittligatauglich.
Spiele am 5. Spieltag | ||
1. FC Saarbrücken | 2:0 (0:0) | Borussia Dortmund II |
SSV Ulm 1846 | 3:0 (0:0) | VfB Lübeck |
SC Preußen Münster | 1:3 (0:1) | SV Waldhof Mannheim |
SC Verl | 0:0 (0:0) | SpVgg Unterhaching |
SC Freiburg II | 0:2 (0:0) | RW Essen |
Dynamo Dresden | 2:0 (0:0) | FC Ingolstadt 04 |
TSV 1860 München | 1:2 (0:0) | Erzgebirge Aue |
Hallescher FC | 03.09, 13.30 | SV Sandhausen |
SSV Jahn Regensburg | 03.09, 16.30 | MSV Duisburg |
FC Viktoria Köln | 03.09, 19.30 | Arminia Bielefeld |
5. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Dynamo Dresden | 5 | 9:3 | 6 | 12 |
2 | Erzgebirge Aue | 5 | 7:4 | 3 | 11 |
3 | SpVgg Unterhaching | 5 | 6:4 | 2 | 9 |
4 | SSV Ulm 1846 | 5 | 8:5 | 3 | 8 |
5 | 1. FC Saarbrücken | 5 | 10:8 | 2 | 8 |
6 | RW Essen | 5 | 5:3 | 2 | 8 |
7 | SV Sandhausen | 4 | 5:2 | 3 | 7 |
8 | FC Viktoria Köln | 4 | 6:4 | 2 | 7 |
9 | SV Waldhof Mannheim | 5 | 9:9 | 0 | 7 |
10 | SSV Jahn Regensburg | 4 | 4:3 | 1 | 6 |
11 | TSV 1860 München | 5 | 7:7 | 0 | 6 |
12 | VfB Lübeck | 5 | 5:7 | -2 | 6 |
13 | Borussia Dortmund II | 5 | 1:4 | -3 | 5 |
14 | Arminia Bielefeld | 4 | 6:5 | 1 | 4 |
15 | FC Ingolstadt 04 | 5 | 7:8 | -1 | 4 |
16 | SC Verl | 5 | 8:11 | -3 | 4 |
17 | Hallescher FC | 4 | 5:9 | -4 | 4 |
18 | SC Preußen Münster | 5 | 4:9 | -5 | 4 |
19 | MSV Duisburg | 4 | 3:6 | -3 | 3 |
20 | SC Freiburg II | 5 | 3:7 | -4 | 2 |