1:1 im Ausnahmespiel: Preußen Münster gegen Mönchengladbach U23 unter Druck
Es war kein Spiel wie jedes andere in der Regionalliga West: Gegen Borussia Mönchengladbachs U23 erkämpfte sich der SC Preußen Münster ein 1:1. Das ging insgesamt auch völlig in Ordnung, war aber wegen erheblicher Profi-Abstellungen aus dem Bundesliga-Kader am Ende doch ein bisschen seltsam.
Borussias Bundesligateam siegte am Freitagabend gegen Hertha knapp mit 1:0, da saßen einige der Spieler auf der Bank, die am Samstag in Münster für die U23 aufliefen. Das warf Münsters Spielvorbereitung natürlich etwas über den Haufen.
Trainer Sascha Hildmann hatte im Vergleich zum 5:0 gegen Bocholt einmal (gezwungenermaßen) gewechselt, brachte Dennis Grote für den verletzten Yassine Bouchama. Und diese Elf begann gegen Gladbachs halbe Bundesliga-Elf durchaus engagiert. Ein erster Warnschuss von Alexander Hahn (4.) sorgte für Raunen, dann entfesselte der SCP den Jubelsturm: Freistoß durch Grote, Ablage in die Mitte, freie Schussbahn für Marc Lorenz – und der traf aus 20, 25 Metern flach zum 1:0! „Ich wusste, dass der links unten einschlägt“, grinste der später. „Das merkt man, dass man den Ball richtig trifft und als der am ersten vorbei war, wusste ich, dass der drin ist.“ Ein grandioser Treffer, kein Sonntagsschuss, sondern genau so gewollt.
Ehe Gladbach das erste Mal richtig auffällig wurde, dauerte es ein bisschen. Bundesliga-Leihgabe Yvandro Borges Sanches prüfte Max Schulze Niehues (18.).
So nach 25 Minuten veränderte sich das Spiel spürbar. Gladbach bekam mehr Spielanteile, Münster wirkte nicht mehr so aktiv, die Gäste übernahmen auch dank individueller Klasse das Kommando. Von da an wurde es aus Preußensicht ein Kampf, aus dem der SCP nur wenig Befreiung bekam. Über die Flügel war der SCP am Samstag fast völlig lahmgelegt, es war kein Spiel für Manni Kwadwo und erst recht nicht für Henok Teklab, der sich aufrieb und zunehmend gefrustet wirkte, weil Gladbachs Defensive ihn dort ständig bearbeitete.
Dennoch: Münsters Abwehr machte vieles richtig an diesem Tag, ließ insgesamt doch nicht viele Chancen zu. Die beste der 1. Halbzeit bekam da noch Torben Müsel, dessen Distanzschuss aber knapp über das Tor segelte.
Mit der knappen Führung ging es vor 6.312 Zuschauern in die Kabine.
Thomas Kok blieb nach der Pause drinnen – aus Sicherheitsgründen. Gelb hatte er nach 34 Minuten gesehen und kurz vor der Pause Glück. Hildmann reagierte so wie immer und nahm Kok runter – für ihn kam Darius Ghindovean.
Und Gladbach erhöhte den Druck immer weiter. Dennoch bekam der SCP die Riesenchance durch Alexander Langlitz, der frei vor Torwart Olschowsky scheiterte (51.). Durchatmen.
Hildmann wechselte, brachte Thorben Deters für Teklab, aber kaum war das erledigt, rettete der Pfosten den SCP! Borges Sanches scheiterte knapp, das musste schon das 1:1 sein. Es folgten einige Aufreger-Themen… Schiedsrichter Johannes Liedtke zog sich den Unmut der Preußenfans zu, hatte in der 2. Halbzeit Schwierigkeiten, das Spiel unter Kontrolle zu behalten und war dennoch zweimal eher auf Seiten des SCP, als er elfmeterwürdige Szenen nicht für Gladbach entschied. Szenen, die Gästetrainer Eugen Polanski nach Spielende als klare Elfmeter bezeichnete.
Nach 66 Minuten war es dann aber doch soweit. Nach einem eher überflüssigen Klärungsversuch der Preußen zeigte Liedtke diesmal sofort auf den Punkt – und Michel Lieder traf zum 1:1.
Münster raffte sich noch einmal auf, hatte dank einer Umstellung auf ein 4-4-2 eine starke Schluss-Viertelstunde und auch eine wirklich glasklare Chance zum Sieg, die Gerrit Wegkamp leider verstolperte. Ghindoveans Schuss von halblinks strich über das Tor, Grote setzte einen Schuss neben das Tor. Das war es dann aber auch.
Münster erarbeitete sich ein 1:1 gegen einen knallstarken Gegner und bleibt als eines von vier Teams ungeschlagen in der Regionalliga. In der kommenden Woche wartet der SV Straelen – wobei noch nicht sicher ist, dass im Stadion von Straelen gespielt wird. Eine Verlegung wegen Bauarbeiten, vielleicht nach Homberg, steht im Raum.
Spiele am 5. Spieltag | ||
SG Wattenscheid 09 | 0:0 (0:0) | SC Wiedenbrück |
Wuppertaler SV | 0:0 (0:0) | Alemannia Aachen |
Fortuna Köln | 0:0 (0:0) | FC Schalke 04 II |
SC Preußen Münster | 1:1 (1:0) | Borussia Mönchengladbach II |
Fortuna Düsseldorf II | 2:0 (0:0) | SV Straelen |
RW Oberhausen | 3:1 (2:1) | SV Lippstadt 08 |
1. FC Kaan-Marienborn | 2:1 (0:0) | SV Rödinghausen |
RW Ahlen | 2:2 (1:2) | 1. FC Bocholt |
1. FC Düren | 21.08, 14.00 | 1. FC Köln II |
5. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | 1. FC Kaan-Marienborn | 5 | 10:4 | 6 | 13 |
2 | SC Preußen Münster | 4 | 11:2 | 9 | 10 |
3 | RW Oberhausen | 4 | 10:6 | 4 | 10 |
4 | 1. FC Düren | 4 | 7:3 | 4 | 10 |
5 | SV Rödinghausen | 5 | 10:4 | 6 | 9 |
6 | SV Lippstadt 08 | 5 | 8:8 | 0 | 9 |
7 | SC Wiedenbrück | 5 | 9:4 | 5 | 8 |
8 | RW Ahlen | 5 | 13:9 | 4 | 8 |
9 | Fortuna Düsseldorf II | 5 | 6:7 | -1 | 7 |
10 | FC Schalke 04 II | 5 | 5:6 | -1 | 7 |
11 | Wuppertaler SV | 5 | 9:7 | 2 | 6 |
12 | Borussia Mönchengladbach II | 5 | 8:7 | 1 | 5 |
13 | SG Wattenscheid 09 | 5 | 5:16 | -11 | 4 |
14 | Alemannia Aachen | 4 | 4:5 | -1 | 3 |
15 | Fortuna Köln | 5 | 1:7 | -6 | 2 |
16 | 1. FC Bocholt | 5 | 6:14 | -8 | 2 |
17 | 1. FC Köln II | 3 | 2:9 | -7 | 1 |
18 | SV Straelen | 5 | 1:7 | -6 | 0 |
Wenn man bedenkt das BMG 2 mit acht Spielern aus der Bundesliga Mannschaft angereist ist, und unsere Spitzen Teklab und Wooten gestern ausfälle waren und der Schiri komplett daneben lag geht das 1:1 in Ordnung.