1. FC Bocholt: Saisonrekord gegen Preußen Münster schon sicher
Die Verlegung des Preußen-Spiels in Bocholt macht es möglich: Weil der bisherige Wall auf der Gegengerade der Gigaset-Arena über den Winter mit Stufen versehen wurde, dürfen dort nun bis zu 1.100 Preußenfans stehen. Die Stadionkapazität steigt für die Partie gegen den SCP auf 3.276 Plätze, bereits jetzt ist die größte Saisonkulisse sicher.
Am Donnerstag standen nur noch wenige Tickets im Heimbereich zur Verfügung, beim SC Preußen waren am Donnerstagabend gerade noch 21 (!) Gästekarten erhältlich. Die 1.100 Gästekarten sind also fast komplett weg.
So oder so: Der Zuschauer-Saisonrekord ist für den 1. FC Bocholt längst gefallen. Die bisherige Bestmarke stammt vom 15. Spieltag, Anfang November sahen 2.776 Fans das brutale 8:2 des FC Schalke II gegen den 1. FC Bocholt. Schon da war ein erheblicher Teil der Zuschauer eher blau-weiß als schwarz-weiß. Das dürfte mindestens optisch und akustisch am Samstag ähnlich aussehen, wenn der SCP dort die Gegengerade füllt. Offiziell darf Bocholt für das Spiel gegen Münster nun 3.276 Karten verkaufen, der FCB geht von einem ausverkauften Spiel aus.
Die Topspiele gegen Aachen (1.580 Zuschauer) oder Wuppertal (1.381 Zuschauer) waren selbst unter den bisherigen Rahmenbedingungen erheblich weniger gut besucht, das Spiel gegen Münster ragt da also heraus. Aber auch das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen RW Essen, das Bocholt am kommenden Dienstag ebenfalls am Hünting ausspielt – auch diese Partie wird wohl maximale Zuschauerzahl erreichen. Es ist allemal ein besonderer Doppelpack für Bocholt, das aktuell einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze hat (allerdings auch ein Spiel mehr als Fortuna Düsseldorf II, das unlängst Profi-Abstellungen an die U23 ankündigte, um die Klasse zu halten …)
Aus Sicht des SCP ist die Nachholpartie vom 20. Spieltag so etwas wie ein „Bonusspiel“, denn mit einem Sieg könnte der SCP den Vorsprung auf Verfolger Mönchengladbach auf bemerkenswerte 14 Punkte ausbauen. Mindestens bis zum kommenden Mittwoch, denn dann holt Gladbach selbst seine ausgefallene Partie gegen Wiedenbrück nach und könnte mithin wieder auf 11 Punkte herankommen.
Erst am 5. April (Münster zu Gast in Rödinghausen) wird sich die Tabelle endgültig begradigen und dann wird auch der SC Preußen etwas klarer sehen, wie die restlichen 6 Spieltage zu bewerten sein werden.
Am Donnerstag warf Bocholts Trainer Marcus John im Rahmen der Pressekonferenz schon einmal einen Blick auf die Partie gegen Münster. „Die Preußen haben einen bärenstarken Kader mit starken Ergebnisse, das hat schon Drittliganiveau. Für uns wird es darauf ankommen, unsere kleine Chance zu nutzen. Dazu müssen wir eng stehen, selbst sehr effektiv sein und sicher auch ein bisschen Spielglück haben“, so Trainer Marcus John, der ab Sommer selbst an anderer Wirkungsstätte weiterarbeiten wird. Sein Wechsel zum KFC Uerdingen steht wohl bereits fest.
Gegen Mönchengladbach kassierte Bocholt zuletzt eine unglückliche 3:4-Niederlage, die auch durch individuelle Fehler verursacht wurde. „Diese Fehler müssen wir gegen Münster abstellen“, so John am Freitag. Sicher werde man nicht den sinnbildlichen „Bus vor dem Tor parken“, wie John anmerkte. „Wir müssen schon alle defensiv arbeiten und die Abstände halten, aber eben auch mal die schnellen Umschaltmomente nutzen. Trotzdem kann es sein, dass wir am Samstag eher wenig Ballbesitz haben.“
Mit Blick auf die Kulisse verspürt der FCB-Trainer durchaus Vorfreude. Die Zuschauerzahl werde sicher keinen großen Einfluss haben. „Wir haben gerade in Aachen vor 8.000 gespielt“, so John. Auch das Hinspiel in Münster war mit 8.100 Fans bestens besucht. Aber klar sei auch: „Das ist ein Topspiel für uns, auch gegen einen Lokalrivalen.“
Dass sich der 1. FC Bocholt nicht freiwillig ergeben wird, liegt auf der Hand. „Wir starten ja mit einem Punkt und dann schauen wir mal, wie lange wir den halten können oder ob mehr geht. Wir wollen jedenfalls nicht nur Schadensbegrenzung betreiben …“
Rückblick aufs Hinspiel: