0:2-Niederlage: Auch der SSV Ulm zieht Preußen Münster den Stecker
Den Dreierpack aus Spitzenspielen hat der SC Preußen Münster mit 3 aus 9 Punkten beendet. Am Samstag machte der SSV Ulm im Grunde kurzen Prozess mit dem SCP, der sich über 90 Minuten kaum einmal entscheidend durchsetzte.
Artikelfoto: Spieltag 2023/2024: SSV Ulm – Preußen Münster 2:0. Münster stemmt sich ergebnislos gegen Ulm. Foto IMAGO / Lucca Fundel
Sascha Hildmann hatte sein Team nach dem schwachen Auftritt gegen Regensburg verändert. Für Benjamin Böckle, Marc Lorenz und Yassine Bouchama brachte er Jano ter Horst, Dominik Steczyk und Shaibou Oubeyapwa.
Und vor 13.707 Zuschauern, darunter rund 1.200 aus Münster, dauerte es (leider) erneut nur wenige Minuten, ehe der Gastgeber jubelte. Ja, Münster bekam einen ersten Freistoß nach 9 Minuten, aber daraus entstand keine Gefahr. Und praktisch mit der ersten Torschuss fiel das 1:0 für Ulm. Scienza wurde von Sebastian Mrowca nicht gestoppt, flankte zum langen Pfosten, vor Higl gegen den Lauf von Max Schulze Niehues per Kopf zum 0:1 traf.
Das Tor entfachte beim SCP eine ähnlich lähmende Wirkung in den Köpfen wie zuletzt im Spiel gegen Regensburg. Zwar arbeiteten die Preußen kräftig, hatten viel Ballbesitz – aber Gefahr? Nein. Was immer der SCP da Richtung Strafraum schaufelte, wurde leichte Beute der Gastgeber. Und zwischendrin sorgten individuelle Fehler immer wieder mal für Gefahr vor dem Preußentor. So we nach 21 Minuten, als Max Schulze Niehues den Ball so unglücklich wegtrat, dass er Ulms Higl traf – hier folgte aber nur ein Einwurf. Glück gehabt.
Münsters beste Szene gab es nach 23 Minuten, als Malik Batmaz einen schlampigen Rückpass der Gastgeber erlief, Torwart Ortag umspielte, den Ball dann aber aus ganz, ganz spitzem Winkel nicht ins leere Tor schieben konnte.
Abgesehen davon spielte (und spulte) Ulm sein Programm fast lässig herunter. Hinten dicht, vorne immer wieder mit Nadelstichen – und einer Menge kleinerer Atempausen nach Spielunterbrechungen mittendrin. Und durchaus mit Chancen. So wie Rösch nach 35 Minuten, der Schulze Niehues zur Parade zwang. Oder kurz vor der Pause durch Brandt, der mit einem Distanzschuss scheiterte. Und doch blieb es beim knappen 0:1.
Spieldaten:
SSV Ulm: Ortag – Gaal, Reichert (66. Yarbrough), Strompf – Stoll, Maier, Brandt (66. Ahrend), Rösch – Scienza (90. Röser) – Chessa (76. Jann), Higl (76. Kastanaras)
SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Scherder, Koulis, Schad (54. Böckle) – Oubeyapwa (68. Bouchama), Mrowca, Bazzoli (83. Kyerewaa), Steczyk (54. Lorenz) – Grodowski, Batmaz (66. Wegkamp)
Tore: 1:0 Higl (10.), 2:0 Stoll (83.)
Zuschauer: 13.707
Karten: Maier, Strompf, Jann / Oubeyapwa, Batmaz, Bazzoli, ter Horst
Schiedsrichter: Florian Lechner (Neuburg)
Auch in der zweiten Hälfte blieb es insgesamt beim gleichen Bild. Der SCP war durchaus bemüht, versuchte viel. Aber Ulm wirkte fast immer ein bisschen abgeklärter, ruhiger. Und verhinderte, dass die Preußen irgendwie in ihr Spiel fanden. Und außerdem erspielten sich die Gastgeber Chancen: Scienza hatte bereits nach 52 Minuten die große Chance, scheiterte aber an Schulze Niehues.
Hildmann reagierte, brachte Lorenz und Böckle für den eher wirkungslosen Steczyk und Schad, dann auch noch Wegkamp und Bouchama für Batmaz und Oubeyapwa. Aber um ehrlich zu sein: Nichts half.
Ulm räumte die wenigen Versuche der Adlerträger locker ab, da war kein Durchkommen, keine Idee. Die Hoffnung der Preußen lag schon eher auf einem Standard, der vielleicht nach ruhendem Ball einmal eine Chance bringen könnte. Aber dazu kamen die Preußen einfach gar nicht in die passenden Räume.
Und wie das so ist: Nach 83 Minuten war es auch offiziell vorbei. Da staubte Ex-Preuße Lennart Stoll aus Kurzdistanz zum 2:0 ab, nachdem Schulze Niehues‘ gegen den ersten Kopfball von Stoll zunächst stark parierte, den Nachschuss aber nicht mehr verhindern konnte. Damit war die Partie entschieden – und Münster dürfte sich aus dem Rennen um die direkten Aufstiegsplätze verabschiedet haben. Im schlimmsten Fall wäre Platz 2 am Sonntag 7 Punkte weg. Jetzt geht es für den SCP realistisch um Platz 3, den sich Dynamo Dresden am Sonntag sichern könnte.
Es war keine gute Woche für den SCP.
Spiele am 33. Spieltag | ||
MSV Duisburg | 1:1 (1:0) | SV Waldhof Mannheim |
SSV Ulm 1846 | 2:0 (1:0) | SC Preußen Münster |
SC Verl | 3:1 (1:0) | Erzgebirge Aue |
Borussia Dortmund II | 1:1 (1:0) | FC Ingolstadt 04 |
SpVgg Unterhaching | 4:1 (3:0) | VfB Lübeck |
FC Viktoria Köln | 4:2 (0:0) | Hallescher FC |
1. FC Saarbrücken | 4:1 (0:1) | SV Sandhausen |
SSV Jahn Regensburg | 14.04, 13.30 | TSV 1860 München |
Arminia Bielefeld | 14.04, 16.30 | RW Essen |
SC Freiburg II | 14.04, 19.30 | Dynamo Dresden |
33. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SSV Ulm 1846 | 33 | 54:34 | 20 | 62 |
2 | SSV Jahn Regensburg | 32 | 47:34 | 13 | 60 |
3 | SC Preußen Münster | 33 | 55:43 | 12 | 55 |
4 | Dynamo Dresden | 32 | 50:34 | 16 | 54 |
5 | 1. FC Saarbrücken | 32 | 54:35 | 19 | 52 |
6 | SV Sandhausen | 33 | 51:47 | 4 | 52 |
7 | RW Essen | 31 | 49:45 | 4 | 50 |
8 | SpVgg Unterhaching | 33 | 45:43 | 2 | 49 |
9 | Erzgebirge Aue | 33 | 42:42 | 0 | 49 |
10 | FC Ingolstadt 04 | 33 | 55:44 | 11 | 46 |
11 | SC Verl | 33 | 53:50 | 3 | 46 |
12 | Borussia Dortmund II | 33 | 47:47 | 0 | 46 |
13 | FC Viktoria Köln | 33 | 53:56 | -3 | 45 |
14 | TSV 1860 München | 32 | 36:34 | 2 | 41 |
15 | SV Waldhof Mannheim | 33 | 45:52 | -7 | 38 |
16 | Arminia Bielefeld | 32 | 43:44 | -1 | 37 |
17 | Hallescher FC | 33 | 47:66 | -19 | 32 |
18 | MSV Duisburg | 33 | 33:51 | -18 | 30 |
19 | VfB Lübeck | 33 | 28:60 | -32 | 27 |
20 | SC Freiburg II | 32 | 30:56 | -26 | 23 |
Passende Spielbeschreibung bzw. Kommentar. Aber die Elfmeterszene, als Ulms Torwart Ortag Grodowski abräumte, bleibt unerwähnt. WDR bzw. später ARD waren sich einig, dass dies ein klarer Elfer für die Preußen war….