0:1 in Dresden: Preußen Münster beim Spitzenreiter auf Augenhöhe, aber offensiv abgemeldet
Beim Auswärtsspiel in Dresden machte der SC Preußen Münster vieles richtig. Defensiv ließ der SCP nicht zu viele echte Chancen für die SGD zu, stemmte sich beim Spitzenreiter über weite Phasen des Spiels auf Augenhöhe gegen die Niederlage. Aber ein Defensivpatzer entschied die Partie früh. Und das andere große Manko des SCP war leider entscheidend: Offensiv waren die Adler ein Totalausfall, von vorne bis hinten ging gar nichts und so kam der SCP für einen Punkt leider nicht in Frage.
Artikelfoto: Dresdens Tom Zimmerschied jubelt nach dem Tor zum 1:0 durch Manuel Schaeffler. (Foto: IMAGO / Dennis Hetzschold)
„Leidenschaftlich“ und „mutig“ sei der Auftritt der Preußen gewesen, formuliert der SC Preußen im eigenen Spielbericht. Das ist teilweise haltbar. Denn vor 28.729 Zuschauern drückte Dynamo vom Anpfiff an, setzte den SCP in der eigenen Hälfte fest. Der Außenpfosten rettete den SCP schon nach 7 Minuten, weil Manuel Schäffler nur diesen traf, nicht aber das Tor. Und nicht ganz zufällig fiel das Tor des Tages genau in dieser starken Anfangsphase der Gastgeber, nur wenige Minuten später. Jano ter Horst lenkte einen Schuss vom Tom Zimmerschied unglücklich mit der Brust direkt vor das Tor, wo Manuel Schäffler nur noch einschieben musste (11.)
Johannes Schenk, wegen kurzfristigen Magen-Darm-Beschwerden bei Max Schulze Niehues in die Startelf gerückt, war hier vollkommen machtlos. Das frühe Tor gab Dynamo (noch mehr) Sicherheit, der SC Preußen war dagegen weitgehend abgemeldet. Zumindest offensiv. Aber arbeitete sich nach dem Gegentor langsam ins Spiel hinein.
Insgesamt nur zwei leidlich gute Chancen bekam der SCP. Nach 10 Minuten war Malik Batmaz einmal frei durch, aber ehe er im Strafraum zum Torschuss kam, klärte Dynamo in letzter Sekunde. Das war wirklich knapp – und es war eine von nur ganz wenigen Szenen der Adler. Zwei andere hatten Niko Koulis (21.) und Simon Scherder mit einem allerdings harmlosen Kopfball (32.). Richtige Aufreger waren das nicht.
Dabei sah das Spiel der Preußen nach holprigem Start durchaus gefällig aus. Zwischendrin hatten die Adler auch mal Ballbesitzphasen, ließen den Ball gut laufen, aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass die Offensive der Westfalen einfach abgemeldet war. Kaum ein Ball kam überhaupt mal in die gefährlichen Räume, in Strafraumnähe drehte der SCP immer eine Kurve zu viel, spielte einen ungenauen Pass oder prallte an Dresdens Abwehrreihe ab. Da war einfach kein Durchkommen.
Die beste Chance des Spiels aus Preußensicht ging wohl an Sebastian Mrowca, der einen schönen Ball Richtung langes Eck schlenzte, aber den Pfosten knapp verfehlte.
Aber Dresden hatte eben die Mehrzahl der Chancen und von denen auch die besseren. Mit einer Superabwehr hatte Johannes Schenk nach 27 Minuten schon das mögliche 0:2 gegen Zimmerschied verhindert.
Ein anderer Aufreger war Bazzolis kleiner Rempler gegen Dresdens Hauptmann, der dann jenseits der Seitenlinie gegen die Werbebande prallte. Weil das vor der Dresdner Bank passierte, flippten dort erst einmal alle auf, als hätte Bazzoli einen Anschlag geplant – völlig übertrieben.
Spieldaten
Dresden: Drljaca – Kammerknecht, Lewald, Bünning, Park (Meier, 59.) – Herrmann, Will, Hauptmann (Berger, 73.) – Borkowski (Lemmer, 59.), Schäffler (Kutschke, 73.), Zimmerschied
SCP: Schenk – ter Horst (Lorenz, 75.), Scherder, Kok, Koulis, Böckle – Kyerewaa, Bazzoli (Preißinger, 46.), Mrowca – Wegkamp, Batmaz (Grodowski, 70.)
Tore: 1:0 Schäffler (11.)
Gelbe Karten: Park, Bünning / Koulis, Bazzoli, ter Horst, Scherder
Zuschauer: 28.729
Schiedsrichter: Dr. Max Burda
Wer in der 2. Halbzeit auf einen gefährlicheren SCP setzte, sah sich nur bedingt beruhigt. Kaum lief das Spiel wieder, musste Schenk erneut retten, erneut gegen Zimmerschied. Das Tor lag hier und stets mehr für Dynamo in der Luft. Münster war zu keiner Phase des Spiels wirklich gefährlich, das war einfach zu wenig – selbst für einen Aufsteiger beim Spitzenreiter. Aber wohl auch Beleg für die Qualität des Spitzenreiters.
Münster ließ Dynamo wahrlich nicht nach Lust und Laune machen. Ein Chancenfeuerwerk brannten die Gastgeber nicht ab, das war auch ein Verdienst des SCP. Und die wenigen wirklich guten Chancen parierte Schenk mit Bravour. Aber leider blieb es auch beim alten Muster. Was immer der SCP offensiv anstellte (und auch wer immer): Es blieb harmlos, ergebnislos. Praktisch kein Ball landete wirklich in der Nähe des Dresdner Tors, das war am Samstag schon etwas ernüchternd.
Und auch mit den Standards blieb der SCP letztlich glücklos. Dresdens Abwehr hatte keinerlei Probleme, die Hereingaben zu klären, es wurde einfach nicht gefährlich.
Nach 6 Spielen ohne Niederlage hat es den SCP nun in Dresden erwischt. Die Preußen werden damit leben können, Kader und Anspruch der SGD sind ein anderer und der Gegner nicht der Maßstab. Ein bisschen mehr Zielstrebigkeit hätte vielleicht gut getan, aber die Erkenntnis ist: Spielerisch kann der SC Preußen auch mit dem Topteam der Liga mithalten. Auch wenn es nicht zu mehr gereicht hat.
Spiele am 12. Spieltag | ||
SV Waldhof Mannheim | 1:3 (1:2) | Borussia Dortmund II |
TSV 1860 München | 2:0 (1:0) | SC Freiburg II |
FC Ingolstadt 04 | 3:0 (0:0) | SpVgg Unterhaching |
Dynamo Dresden | 1:0 (1:0) | SC Preußen Münster |
VfB Lübeck | 3:2 (2:0) | FC Viktoria Köln |
Hallescher FC | 1:2 (0:0) | SSV Jahn Regensburg |
MSV Duisburg | 0:1 (0:1) | Arminia Bielefeld |
SV Sandhausen | 22.10, 13.30 | SC Verl |
RW Essen | 22.10, 16.30 | 1. FC Saarbrücken |
Erzgebirge Aue | 22.10, 19.30 | SSV Ulm 1846 |
12. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Dynamo Dresden | 12 | 19:10 | 9 | 28 |
2 | SSV Jahn Regensburg | 12 | 18:10 | 8 | 25 |
3 | SSV Ulm 1846 | 11 | 17:14 | 3 | 20 |
4 | Borussia Dortmund II | 12 | 15:14 | 1 | 19 |
5 | Erzgebirge Aue | 11 | 15:14 | 1 | 18 |
6 | FC Ingolstadt 04 | 12 | 24:17 | 7 | 17 |
7 | FC Viktoria Köln | 12 | 19:16 | 3 | 17 |
8 | TSV 1860 München | 12 | 14:11 | 3 | 17 |
9 | SC Preußen Münster | 12 | 16:13 | 3 | 16 |
10 | SpVgg Unterhaching | 12 | 13:12 | 1 | 15 |
11 | SV Sandhausen | 11 | 14:14 | 0 | 15 |
12 | Arminia Bielefeld | 12 | 18:21 | -3 | 15 |
13 | RW Essen | 11 | 11:16 | -5 | 15 |
14 | 1. FC Saarbrücken | 10 | 18:14 | 4 | 14 |
15 | SC Verl | 11 | 23:20 | 3 | 14 |
16 | VfB Lübeck | 12 | 13:17 | -4 | 12 |
17 | SV Waldhof Mannheim | 12 | 16:22 | -6 | 12 |
18 | Hallescher FC | 11 | 15:25 | -10 | 8 |
19 | SC Freiburg II | 11 | 8:18 | -10 | 8 |
20 | MSV Duisburg | 11 | 7:15 | -8 | 7 |
Selten einen so schlechten Spielbericht gelesen? Haben Sie das Spiel überhaupt gesehen? Gibt es keine Anfrage über das Sommerfest vom Obst und Gartenbauverband im letzten Sommer zu berichten? Das würde vielleicht besser zu Ihnen passen!
Ich mag das. Anonym ins Internet rotzen, jede gute Kinderstube vergessen – so ein richtig kleiner Internetheld, der zu feige ist, mit seinem Namen für seine „Kritik“ einzustehen. Und natürlich, nein, kommt niemals irgendein Sachargument zur eigenen Kritik. Ich bin sehr selbstbewusst der Meinung, dass der Spielbericht die Partie akkurat wiedergibt. Ich gehen dagegen davon aus, dass „Herr Adler“ zwei bis acht Bier zu viel gesoffen hat und nicht weiß, was er eigentlich gesehen hat.
Herr Schulte, die Unterstellung bis zu 8 Bier konsumiert zu haben, zeigt die Qualität Ihres Journalismus. Setzen 6!
Nebenbei bemerkt, ich würde das Bier trinken und nicht wie in Ihrem Vokabular „saufen“. Aber das stand die zitierte Kinderstube dann offenbar doch eher in einer ländlichen Stallung. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei zukünftigen Spielbeobachtungen. Übung macht bekanntlich den Meister! Toi, toi, toi!
Also ich finde den Spielbericht sehr zutreffend! @Herr Adler: Mich würde mal interessieren an welchen Stellen der Bericht nicht zum Spiel passt.
Starker Torwart, defensiv ok und offensiv harmlos. Wenn ich raten sollte auf welche Mannschaft das zutrifft, ich sage sofort SCP.