Kolumne #20: Klassenerhalt
Der DFB hat die Junioren-Ligen abgebrochen. Die Gründe waren ähnlich denen, mit denen verschiedene Drittligisten erfolglos argumentiert hatte. Dennoch: Der Saisonabbruch lässt die stark abstiegsgefährdete U19 in der Bundesliga bleiben. Martin Stadelmann über den Nachwuchs beim SCP…
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Es war wirklich nicht mehr wahrscheinlich, aber durch den Saisonabbruch ausgelöst durch die COVID-19-Pandemie haben alle Teams der Preußen-Youngstars den Klassenerhalt geschafft. In Westfalen war es längst beschlossen, nun zog auch der DFB für die Bundesligen nach. Für den Nachwuchs der Adlertäger ein großes Plus, dass das größte Sorgenkind, die U19, eine weitere Chance erhalten wird.
Vor der Saison wurde hier zu drastisch der Rotstift angesetzt, der erfolgreiche Trainer Cihan Tasdelen musste gehen, es brach ein ganzes Netzwerk an Spielernamen und ihrer Stärken aus dem Umland weg. Arne Barez arbeitete als hauptamtlicher Redakteur im Rahmen der ihm verbleibenden Möglichkeiten, musste früh erkennen, dass seine Spielidee nicht umsetzbar war und schaffte es zumindest, die Abwehr zu stabilisieren. Im Sommer rückt mit Deniz-Fabian Bindemann Preußens größte Offensivhoffnung aus der U17 in die U19 auf.
Gerade für Spieler wie ihn wird die Bundesliga zur Weiterentwicklung dringend benötigt. Wir dürfen gespannt sein, ob Spieler aus dem Altjahrgang in der nächsten Saison für die Adlerträger die Schuhe schnüren werden. Abwehrorganisator Til Busemann dürfte sicherlich der Spielermit den größten Chancen sein. Wenn er denn möchte. Tobias Heering, Max Michalak und andere werden sicherlich auch für eine weitere Förderung bei Malte Metzelder vorgemerkt sein.
In der nächsten Saison werden die derzeitigen Jungjahrgänge um Jano ter Horst, Asmar Paenda und Jürgen Sinev das Gerüst bilden, um den Klassenerhalt anzustreben. Dazu beitragen werden auch die neuen Trainingsplätze, die der Jugend der Preußen deutlich bessere Möglichkeiten in der Zukunft geben werden.
Die U17 hatte vor dem Abbruch eine gute Serie gespielt, leider waren auch dort Spiele dabei, in der die Truppe sich unter Wert schlug. Aber solche Schwankungen sind altersbedingt irgendwie auch normal. Die U16 bis U12 hielten sich in den erwarteten Sphären der Tabellen auf.
Die Jugendarbeit wird gerade nach und auch während Corona für die Preußen immer wichtiger werden. Externe Neuzugänge werden schwieriger zu finanzieren sein, da bieten sich interne Lösungen aus dem eigenen Nachwuchs bis zur U23 geradezu an. Bleibt zu hoffen, dass es den Preußen gelingen wird, ihr ausgezeichnetes Trainer- und Betreuerteam in der Jugend zusammenhalten kann.
Einen kleinen Seitenhieb auf den DFB möchte ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen. Den Abbruch der Jugend-Bundesligen begründete man, mit einem nicht realisierbaren Saisonende zum 30. Juni. Die Entscheidung zeuge von hohem Verantwortungsbewusstsein und gebe den Clubs die dringend benötigte Planungssicherheit für die anstehende Saison. Die Ironie hinter diesen Worten springt den leidgeprüften Drittligisten geradezu an.
Aber der DFB und die dritte Liga sollen heute und hier außen vor bleiben.