Stille im Preußen-Block: Montags lieber keinen Support?
Das 1:1 der Preußen gegen Eintracht Braunschweig half am Ende eher der Preußen-Moral, nicht aber konkret im Abstiegskampf. Der SCP erkämpfte sich ein spätes Unentschieden, immerhin.
Auf dem Feld besaßen beide Teams am Ende ähnliche Anteile. Auf den Rängen herrschte Eintracht Braunschweig. Zwar brachten die Gästefans auch ihren Unmut über die Montagsspiele vor, aber unterstützten dennoch lautstark ihr Team. Gegenüber, im ohnehin schon dünnen Heimbereich, hing die Botschaft in Stille aus: „Montags ist Schiss!“. Mehr gab es nicht zu sagen und daher blieb es über 90 Minuten einfach still. Keine Fahnen, kein gar nix.
So unterschiedlich kann man mit Protest umgehen. Die Entscheidung der Fans, das Spiel stumm zu verfolgen, ist selbstverständlich legitim und in gewisser Weise auch nachvollziehbar, aber man muss sich dieser Meinung nicht anschließen – zumal in einer sportlichen Lage, die etwas Zusammenhalt dringend nötig hat. Nicht, dass der Support aus dem Block einen Sieg erzwungen hätte, aber vielleicht wäre es auch eine Haltung, einen Protest in anderer Form zu zeigen. Einer Form, die nicht aus dem ohnehin tristen Stadion ein völliges Geisterhaus macht.
6.800 Fans
Nur noch 6.800 Zuschauer wollten das Spiel sehen, was schon eine bedrückende Zahl ist. Zumal ja vor allem die rund 1.000 Gästefans die Gesamtzahl aus Preußensicht sogar in die Höhe trieben. Man darf annehmen, dass der Montagstermin nicht erste Ursache für die überschaubare Zahl war. Schließlich gehörten die bisher zwei Montagsspiele im vergangenen Jahr (Lotte und Braunschweig) zu den bestbesuchten der Saison…
Der Kern der „Immer-Stadiongänger“ ist in den vergangenen Monaten halt arg geschrumpft, die sportliche Lage und die widrigen Wetterbedingungen taten im wenig komfortablen Stadion ihr Übriges.
Aber dennoch: Eintracht Braunschweig! Im vergangenen Jahr (ebenfalls November), waren fast 2000 Fans mehr dabei. In diesem Jahr der ohnehin sinkenden Zuschauerzahlen reichten die 6.800 Fans immerhin noch für den drittbesten Besuch der Saison. Nur Kaiserslautern (8.100) und Bayern München II (7.600) waren besser besucht.
Alle Zuschauer-Statistiken des SCP hier
Das Spiel eröffneten die Gästefans mit einer durchaus beeindruckenden Pyro-Schau, die selbstredend die Braunschweiger wieder einiges an Strafe kosten wird. Schiedsrichter Patrick Alt unterbrach die Partie schon nach wenigen Sekunden für rund zweieinhalb Minuten. Gerade auf solche Spieleinflüsse reagiert der DFB traditionell verschnupft.
Als die Eintracht vor einem Jahr in Münster spielte, da war es ja auch ein Montagsspiel. Damals, am 26. November, flogen als Protest Flummibälle aufs Spielfeld. Ansonsten blieb es bei den üblichen Protestbannern gegen die „scheiß Montagsspiele“.