Preußen Münster hat rund 1900 Dauerkarten verkauft
Am Montag meldete der SC Preußen Münster eine erste Zwischenmarke: Fünf Tage vor dem Ligastart hat der Klub fast 2000 Dauerkarten verkauft. Immerhin ein besserer Wert als im Jahr zuvor, sogar rund 500 mehr als zum Vorjahres-Zeitpunkt.
Die Chance, symbolträchtig zu kommunizieren, verpasste der SCP allerdings am Montag. Mehr als „1910 Dauerkarten“ seien verkauft, schrieb der Klub und verzichtete wegen vier Dauerkarten auf eine etwas launigere und sinnvollere Ankündigung und dem Zahlenspiel mit dem Gründungsjahr 1906, das sonst zu jedem Anlass bemüht wird.
Sei’s drum: Zum Vorjahreszeitpunkt hatte der SCP rund 1450 Dauerkarten abgesetzt, jetzt knapp 2000. Das allein ist ja immerhin ein positives Zeichen.
Während die reine Zahl über der des Vorjahres liegt, kann man mit solchen Werten insgesamt natürlich nur begrenzt glänzen. Unter zugegeben völlig anderen Rahmenbedingungen hatte Aufsteiger RW Essen zuletzt mehr als 9200 Dauerkarten im Vorverkauf gemeldet. Aber die Rot-Weißen haben 14 Jahren Amateurfußball hinter sich und spielen in Sachen Zuschauer ohnehin in einer anderen Liga als die meisten Drittligisten. Im vergangenen (Regionalliga-)Jahr kam RWE aber immerhin auch auf rund 5000 Dauerkarten kurz vor dem Saisonstart.
Dennoch: Beim SCP war der Dauerkarten-Verkauf in den vergangenen Jahren selten wirklich bemerkenswert. Als der FC Bayern München 2014 zum DFB-Pokal-Spiel antrat, sorgte das für einen (erwartbaren) Schub bei der Nachfrage. Damals galten 2195 Tickets aus der Saison 20213/2014 als Hürde, die übersprang der SCP 2014 (auch) dank des Bayern-Spiels.
In der bis heute letzten Drittliga-Saison 2019/2020 hatte der SCP Mitte Juli, also wenige Tage vor Saisonstart, rund 1600 Dauerkarten abgesetzt, sogar weniger als jetzt in der Regionalliga – allerdings ohne die obligatorischen Sponsoren-, VIP- oder sonstigen Tickets.
Dessenungeachtet dürfte der SCP innerhalb der Regionalliga sicher zu den erfolgreicheren Klubs in Sachen Dauerkartenverkauf werden: Mit der bisherigen Marke liegt der SCP schon locker über dem Zuschauerschnitt der gesamten Regionalliga in der vergangenen Saison (1700 Fans pro Spiel). Und noch plastischer ausgedrückt: 1900 Dauerkarten (und damit Zuschauer pro Spiel) hätten in der abgelaufenen Saison alleine für Platz 5 der Zuschauertabelle im Westen gesorgt (nach Essen, Münster selbst, Aachen und Oberhausen, aber noch vor Fortuna Köln).
Zum Vergleich: Aufsteiger 1. FC Bocholt wurde bisher rund 350 Dauerkarten los, Preußens Konkurrent RW Oberhausen rund 1400. Aus anderen Ligen: Drittliga-Absteiger Würzburger Kickers wurde bisher 1500 Dauerkarten los, Kickers Offenbach meldete bereits vor vier Wochen rund 2000 verkaufte Dauerkarten. Carl Zeiss Jena lag im Nordosten vor vier Wochen bei knapp 1000 Dauerkarten.
Und was die reinen Zuschauerzahlen betrifft: Traditionell wird der SCP seine Tickets im jeweiligen Vorverkauf los. Was natürlich auch daran liegt, dass das Preußenstadion in der Regel genug Raum lässt für spontane Besuche. Eng(er) wird es erst in Richtung Saisonfinale, wenn die sportliche Lage Erfolg andeutet: Während der gesamten Saison schwankten die Zuschauerzahlen zwischen 4000 und 5500 Tickets – von kleineren Ausreißern wie den Spielen gegen Konkurrenten wie Oberhausen und Essen abgesehen. Erst die letzten drei Heimspiele gegen Uerdingen, Fortuna Köln und Köln II brachten fünfstellige Zuschauerzahlen mit sich und hievten so den Schnitt am Ende noch einmal etwas in die Höhe – auf knapp 5.900 Fans insgesamt. Die gute Nachricht dabei ist: Wenn die Fans des SCP erst einmal Lust am Stadionbesuch haben, dann spielt der Gegner keine Rolle. Und das ist ja ermutigend mit Blick auf den Wegfall des zuschauerträchtigsten Gegners.
Beim SCP hofft man für die kommende Saison sogar zaghaft mit einem Anstieg der Dauerkartenverkäufe im Bereich der Zahlen aus der legendären Saison 2012/2013, als rund 3500 Tickets im Vorverkauf über den Tresen gingen.