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Das Leben kehrt zurück ins Preußenstadion

Der 8. August 2021 markiert nicht nur ein besonderes Pokalspiel, sondern auch das Ende der Stille. Auf dem vorsichtigen Weg zurück in eine andere Normalität haben die Fans das Leben zurück ins Stadion gebracht.

Dass beim Einlass ins Preußenstadion am Sonntag vor allem Chaos angesagt war? Geschenkt. Es sind die nervigen Begleiterscheinungen eines Ausnahmespiels. Harte Auflagen der Behörden, ein personell völlig unterbesetzter SC Preußen Münster, und ja: auch Zuschauer, die trotz aller Bitten des Klubs ohne Luca-App am Stadion erschienen, all das vermischte sich am Sonntagmittag zu einer unglücklichen Mischung. Das dauerte alles viel zu lang, knapp 7.000 Zuschauer lassen sich nicht in vier Zelten zügig kontrollieren. Das geht so einfach nicht. Der SC Preußen wird daraus Lehren ziehen, aber am Ende dürften die meisten doch irgendwie zum Anstoß im Stadion gewesen sein.

Und was sie dort sahen, muss einfach entschädigen für teilweise extrem lange Wartezeiten vor den Kassen. Exakt 6.703 Zuschauer (es blieben tatsächlich rund 300 Plätze frei) füllten das Stadion, dank gewisser Abstände sah das sogar voller aus, mal abgesehen von der doch eher „luftig“ besetzten Tribüne.

Doch die 6.703 verwandelten das Haus der Stille in einen lebendigen Ort. Und wer noch irgendwelche Zweifel hatte, ob Fußball nicht doch irgendwie ohne Zuschauer ginge, dürfte sich am Sonntag eines Besseren belehrt gesehen haben. Das war kein Vergleich mehr zu den trüben Veranstaltungen der vergangenen anderthalb Jahre. Es war kein Vergleich zu den Spielen mit ein paar hundert Fans zur Probe. Nein, das fühlte sich endlich wie ein Stadion an, wie Fußball. Und niemand, niemand zeigte sich anschließend unbeeindruckt von der Kulisse.



„Die Stimmung war am Überkochen“, freute sich Trainer Sascha Hildmann nach dem Spiel. Er meinte damit die Phase nach dem Gegentor. Waren 6.700 Fans im Preußenstadion je so dermaßen laut? War der Torjubel immer schon so extrem? Oder sind wir es nur nicht mehr gewohnt, dass eine Aktion auf dem Feld Ekstase auf den Rängen auslösen kann? „Wir sind von den Fans getragen worden, das war superschön“, meinte Hildmann und hoffte, dass viele am Samstag gegen Aachen wieder da sind.

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Wie auch immer: Auch wenn keine Fahnen wehten oder längst nicht alles wie „früher“ war. Es war so, wie Fußball sein sollte. Ausgelassen, wild.

Auch Gästetrainer Mark van Bommel sah das später so. „Wir sind alle froh, wieder vor Fans spielen zu können. Das war sehr gut, dass sich jeder freut.“

Aus der Ostkurve gab es noch einen sehr emotionalen Gruß an einige Preußen, die während der Corona-Zeit gestorben sind und von denen ein Abschied im Stadion nie möglich war: Kalle Krekeler, Falk Dörr, Reinhold Schmelter – sie alle haben den SC Preußen geprägt, Dörr beispielsweise als erster Bundesliga-Torschütze für die Preußen, Reinhold Schmelter als Ex-Präsident und ständiger Förderer, „Kalle“ Krekeler als Rekordspieler mit den meisten Zweitligaspielen für den Klub: Aus der Kurve sandten die Fans einen letzten Gruß. Das war stark.

Ein Gruß aus der Kurve.

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