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Christian Schliephorst: „Es ist ein schönes Gefühl“

Dem SC Preußen Münster ist Christian Schliephorst schon länger verbunden. Für die Stadt Münster pflegt er verschiedene Rasenplätze, zusätzlich ist er für die Adler auch als Greenkeeper im Einsatz. Und ganz nebenbei hat er binnen weniger Monate eine stolze Summe für die Deutsche Kinderkrebs-Stiftung gesammelt.

Die Nachricht kam am Mittwoch: Der SC Preußen Münster und Sponsor Fiege teilten mit, dass die Initiative „Fußballfans gegen Krebs“ für die letzten beiden Heimspiele der Preußen die Trikotbrust der Adler schmücken wird. So haben es Fans in einer Abstimmung entscheiden. Das ist am Ende der Lohn für eine erst knapp vier Monate alte Idee. Denn erst „kurz vor Weihnachten“ sei er auf die Idee gekommen, verrät Christian Schliephorst. „Ich habe in der Familie selbst mit dem Thema zu tun gehabt, es war mir wichtig.“ Also sei der Gedanke entstanden, aus einem Gefühl eine konkrete Aktion zu machen. „Und als Fußballfan kam mir beim Surfen die Idee mit signierten Trikots.“

Trikots besorgen, auf Ebay versteigern, den Erlös spenden. Ganz einfach, oder? „Ich habe auf der Seite der Kinderkrebs-Stiftung eine Aktion gestartet“, beschreibt der 30-Jährige den Start. „Das habe ich erst einmal im privaten Kreis geteilt, via Facebook und Whatsapp.“ Die Rückmeldung sei sehr schnell und sehr positiv ausgefallen, erinnert sich Schliephorst. „Dann habe ich eine Facebook– und Instagram-Seite eingerichtet.“

Mit einem Mitstreiter, Dirk Holstein aus der Sportschule Wedau, habe er dann einfach ein paar befreundete Greenkeeper angeschrieben und nach signierten Trikots gefragt. Für den guten Zweck machten einige Klubs schnell mit: Augsburg, Bochum, der Hamburger SV, Hannover, MSV Duisburg. Damit war schon einmal eine Hürde genommen.

„Dann ist Julian Schauerte darauf aufmerksam geworden und ich habe ihn gefragt, ob er sich als Familienvater nicht beteiligen will.“ Wollte er. So nahm die Aktion Fahrt auf. Unter anderem Joel Grodowski und Joshua Holtby stiegen ebenfalls mit ein, der SC Preußen unterstützte die Aktion, erste Berichte in Medien folgten – und das war die zweite Hürde. Jetzt war die Aktion unterwegs.

Aus der ersten Idee Ende 2020 ist nun eine Aktion entstanden, die durchaus auf Dauer angelegt ist und weiterlaufen wird. Die erste „Welle“ brachte Schliephorst und seinen Mitstreitern (mittlerweile unterstützen ihn auch Bekannte aus Dresden oder Rostock) rund 25 Trikots ein. Der Erlös? Sagenhafte 8.119 Euro! Keine schlechte Ausbeute für eine fixe Idee. Findet auch Schliephorst: „Das war ja gar nicht so groß gedacht, ich hatte nie mit so einem Ergebnis gerechnet. Ein Wahnsinn, was da in kurzer Zeit passiert ist.“

Dass sich vor wenigen Wochen die Gelegenheit ergab, sogar die Trikotbrust der Preußen zu schmücken, war anfangs an Schliephorst völlig vorbeigegangen. „Erst der Fanbeauftragte Holger Wissing hatte mich darauf aufmerksam gemacht.“ Eine Jury wählte die Aktion als eine von fünf aus, dann durften Fans selbst abstimmen. Am Ende ging „Fußballfans gegen Krebs“ als Sieger hervor.

Mit dem entsprechenden Trikot posierte nun Alexander Langlitz im Stadion – ein kleiner Vorgeschmack. „Ich konnte das echt nicht glauben, als ich das Foto sah“, freut sich Schliephorst. „Das ist ein schönes Gefühl, eine Bestätigung. Schließlich bin ich von klein auf Preußenfan, das ist ein Herzensverein und ein Herzensprojekt.“ Die perfekte Mischung, sozusagen. „Ein Traum“, wie es der Greenkeeper formuliert.

Steckbrief: Christian Schliephorst
30 Jahre alt, gebürtig aus Münster, lebt seit einigen Jahren in Ennigerloh. Ursprünglich hatte er mal Maler und Lackierer gelernt, ist nach verschiedenen Weiterbildungen nun bei der Stadt Münster für Rasenplätze zuständig. Zusätzlich arbeitet er für den SC Preußen als Greenkeeper, zwischendurch hospitierte er immer mal wieder bei anderen Klubs, beispielsweise Bochum, Bremen oder 1860 München.

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