Tore, Karten, Klubs: Das machen die Ex-Preußen so…
Vergangen ist vergangen. Der SC Preußen Münster spielt in der Regionalliga West gut mit. Und was machen die ehemaligen Preußen so? Hier ist ein aktueller Überblick über die Ex-Adler – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Oliver Steurer kehrte nach seiner Ausleihe zum SCP zurück zum 1. FC Heidenheim. Der 25-Jährige stand dort in der aktuellen Saison am ersten Spieltag über 90 Minuten im Kader, bekam beim 2:4 in St. Pauli noch 57 Minuten, zuletzt gegen Paderborn fehlte er im Kader.
Auch Alexander Rossipal war nur ausgeliehen. Beim SV Sandhausen gehört er unverändert zum Kader, kam aber in dieser Saison noch nicht zum Einsatz.
Ugur Tezel verließ den SC Preußen im Januar 2020 in Richtung Heimat. Aktuell spielt er beim Berliner AK in der Regionalliga Nordost. In der aktuellen Saison ist er Stammspieler. Sogar als Torschütze trat er in Erscheinung. Anfang Oktober traf er bei der 2:4-Niederlage gegen Chemnitz, zuvor auch schon beim 5:2-Sieg gegen Hertha II.
Jan Löhmannsröben und Maurice Litka verließen den SCP und heuerten bei Hansa Rostock an. Während Litka zwar in allen vier Spielen zum Einsatz kam (allerdings bisher noch kein Einsatz über 90 Minuten, aber drei Startelf-Einsätzen), ist Löhmannsröben Stammspieler (alle vier Spiele über 90 Minuten). Beide gewannen am Samstag mit Rostock beim SC Verl mit 3:2. Litka steuerte einen Treffer zum Auswärtssieg bei, Löhmannsröben sah Gelb …
Nico Brandenburger spielt mittlerweile wieder bei Preußens Ligakonkurrenten Fortuna Köln. Er ist dort Stammspieler, machte alle sieben Saisonspiele. Am Samstag erzielte er sein erstes Saisontor – und das war wichtig, weil es den Ausgleich beim 1:1 gegen Essen markierte.
Fridolin Wagner gehört wie Heinz Mörschel zur Ex-Preußen-Fraktion in Uerdingen. Allerdings verläuft die Saison bisher nicht richtig gut. Erst zwei Punkte holte der KFC aus vier Spielen. Mörschel stand zweimal in der Startelf, wurde einmal eingewechselt. Am Samstag gegen den FC Bayern II stand er nur im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Ein Tor gelang ihm bisher noch nicht. Für Wagner lief es nicht viel besser. Drei Einsätze, kein Spiel über 90 Minuten. Gegen Bayern sah er nach 86 Minuten eine glatte Rote Karten wegen eines Foulspiels.
In Krefeld spielt ja auch noch Adriano Grimaldi. Der mittlerweile 29 Jahre alte Stürmer kam nur am ersten Spieltag über 90 Minuten zum Einsatz. Gegen Meppen spielte er 45 Minuten. Am dritten Spieltag stand er gegen Rostock ohne Einsatz im Kader, gegen die Bayern fehlte er völlig. Auch für ihn läuft es nicht.
In Wuppertal gibt es auch eine kleine Ex-Preußen-Fraktion. Marco Königs und Kevin Rodrigues Pires spielen beide dort – was die Preußen ja gut wissen. Beide gehören zur Stammelf. „KRP“ machte alle acht Saisonspiele (bisher kein Tor), Königs stieß erst spät zum WSV, machte aber auch schon sechs Spiele – mit drei Toren. Eines davon gegen den SCP. Mit 11 Punkten liegt der WSV unerwartet gut in Position – mit Schlagdistanz zur Spitzengruppe.
Und Luca Schnellbacher? Der spielt mittlerweile unter Preußens Ex-Trainer Horst Steffen beim Südwest-Team Elversberg. Für die SVE machte Schnellbacher als Stammspieler 8 Spiele und erzielte dabei ein Tor (beim 5:0 gegen Schott Mainz). Ein richtiger Torjäger ist er in Elversberg so wenig wie in Münster. Elversberg selbst läuft derzeit auch den Spitzenrängen hinterher. Ganz oben thront Steinbach-Haiger, dahinter folgen Teams wie Kickers Offenbach und FSV Frankfurt. Elversberg steht auf Platz 5 mit 13 Punkten.
Philipp Hoffmann hatte beim SCP wohl durchaus mit einer Verlängerung geliebäugelt. Sechs Jahre lang trug Hoffmann das Preußen-Trikot, sein Abschied fiel in Corona-Zeiten und den Abstiegs-Wirren leider auch wenig angenehm aus – in Münster gehörte.
Aktuell spielt Hoffmann für den FC Homburg in der Regionalliga Südwest. 7 Spiele machte er dort (5 Startelf-Einsätze, drei Einwechslungen), erzielte auch schon ein (allerdings sinnloses) Tor bei bei der 2:3-Niederlage gegen Pirmasens. Am Sonntag traf er zum zweiten Mal – beim Spiel in Koblenz.
Ein Preußen-Trio spielt mittlerweile bei Viktoria Köln. René Klingenburg und Lucas Cueto spielen seit Sommer 2020 für das Team des früheren Preußentrainers Pavel Dotchev. Cueto machte bisher alle drei Saisonspiele der Kölner in der Startelf mit, erzielte auch schon ein Tor beim 2:0-Sieg in Magdeburg.
Klingenburg war etwas überraschend aus Dresden ebenfalls nach Köln gewechselt. Dass der 26-Jährige in der 2. Bundesliga keinen anderen Job fand, überraschte etwas. Jetzt ist er zurück in der 3. Liga, machte bisher aber nur ein Spiel für Köln. Am ersten Spieltag fehlte er mit einer Erkältung, gegen Wehen stand er ohne Einsatz im Kader. Gegen Magdeburg absolvierte er seine ersten 90 Minuten im Zentralen Mittelfeld.
Schon seit einem Jahr ist Dominik Lanius in Köln. Der Innenverteidiger machte in der laufenden Saison noch kein einziges Spiel für Viktoria. Im vergangenen Jahr waren es 25 Einsätze (1 Tor).
Ach ja, Rufat Dadashov. Der Stürmer, der in Münster selten gute Laune verbreitete, war im Winter ja in Richtung USA geflüchtet. Dort spielt er für Phoenix Rising in der (zweitklassigen) USL Championship und machte dort seit März insgesamt 15 Spiele – und erzielte dabei 11 Tore! Zuletzt im Einsatz war er am 3. Oktober beim 4:1 gegen LA Galaxy II – allerdings traf er in diesem Spiel nicht.
Honorable Mentions
Natürlich tummeln sich in vielen Klubs weitere ehemalige Preußen. Cyrill Akono beispielsweise. Im Sommer 2019 verließ er den SCP in Richtung Mainz. Für die Mainzer machte er bisher aber kein Erstliga-Spiel. In seinem ersten Jahr in Mainz kam er in 18 Saisonspielen der U23 zum Einsatz (3 Tore), ehe die Saison abgebrochen wurde.
In der aktuellen Saison machte er vier der sieben Saisonspiele in der Regionalliga Südwest (dreimal stand er ohne Einsatz im Kader). Am Samstag erzielte er sein erstes Saisontor – das war der Siegtreffer gegen Stuttgart II.
Tobias Warschewski will im Norden wieder Fuß fassen. Er spielt für den Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Phönix Lübeck – mit denen er ziemlich ordentlich mitspielt. Der erst 22-Jährige machte bisher 4 Saisonspiele und steuerte ein Tor bei.
Michele Rizzi wechselte im Sommer 2018 aus Münster zum VfL Wolfsburg II, wo ihm auch eine Perspektive nach der Karriere gezeigt wurde. Der 32-Jährige ist bei der Wolfsburger U23 so etwas wie der Alterspräsident. In der aktuellen Saison machte er nur die ersten beiden Spiele, seit dem 4. Spieltag fehlt er verletzungsbedingt.
Müssen wir über Danilo Wiebe und Martin Kobylanski sprechen? Zwei Spieler, von denen in Münster tatsächlich beide schmerzlich vermisst wurden. Wiebe kommt bisher nur auf einen Einsatz in der 2. Bundesliga, Kobylanski ist Stammspieler, traf auch schon einmal in der Liga – am 3. Oktober bei der 1:4-Niederlage im Derby. Seine Führung hatte nur kurz Bestand, ehe Hannover aufdrehte und bei den Löwen-Fans für viel Ärger sorgte. In Braunschweig ist die Geduld auch nur begrenzt, offenbar hatten dort einige Fans einen sofortigen Sturm an die Tabellenspitze erwartet…
Und Fabian Menig? Der eisenharte Verteidiger spielt mittlerweile in Halle, kam aber überraschenderweise in drei Spielen noch nicht zum Einsatz – trotz Kaderberufungen.
In Würzburg spielt weiter Lion Schweers. In der Aufstiegssaison machte er nur 5 Spiele für die Kickers, in der 2. Bundesliga kam er noch gar nicht zum Einsatz.
Noch ein Blick in die Regionalliga Südwest: Dort spielt Tobias Rühle für SSV Ulm, nachdem es in Uerdingen nicht weiterging. In der Regionalliga machte er alle 8 Saisonspiele für Ulm, allerdings nur viermal in der Startelf. Immerhin drei Saisontore kamen aber schon zusammen – das bisher letzte am 3. Oktober beim 5:1-Sieg gegen den Bahlinger SC. Beim 1:3 in Großaspach spielte er am Freitag über 90 Minuten, aber ohne Tor. In Ulm spielt er zusammen mit Lennart Stoll, der Münster im Sommer 2018 des Studiums wegen verließ. Stoll kommt auf drei Einsätze als Rechtsverteidiger, nachdem er die ersten fünf Saisonspiele wegen eines Innenbandrisses verpasst hatte. Zwei Torvorlagen gehen seitdem auf seine Kappe.
Weitere
Philipp Müller, beim SC Preußen insgesamt eher glücklos, spielt in der Regionalliga Südwest beim SC Freiburg II (4. Saisonspiele, 1 Torvorlage). Moritz Heinrich wechselte 2019 vom SCP zur SpVgg Unterhaching in die 3. Liga und kommt dort aktuell auf 3 Saisonspiele. Torwart Oliver Schnitzler spielt nun bei der SG Sonnenhof Großaspach in der Regionalliga Südwest, stand als Stammkeeper in den ersten sechs Spieltagen im Tor, sah dann am 3. Oktober im Spiel gegen Bayern Alzenau Rot und fehlt seitdem.
Jeron Al-Hazaimeh spielte zuletzt zweimal über die volle Zeit für den SV Meppen. Derweil verstärkt Sebastian Mai bei Dynamo Dresden die Abteilung „Knallhart“. Für den Absteiger machte Mai bisher als Stammspieler vier Partien und erzielte ein Tor.
In der Regionalliga West gibt es zudem noch weitere Ex-Preußen, mit denen es ein Wiedersehen geben kann. Luca Steinfeldt spielt bei RW Ahlen, Justin Steinkötter noch immer bei Mönchengladbach II, Dennis Grote bei RW Essen oder Konstantin Möllering beim SV Straelen (spielte beim 1:2 gegen Münster bereits).