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3. Liga will mehrheitlich die Saison fortsetzen – DFB trifft Entscheidung

Am Montag hat sich die 3. Liga mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Saison sportlich fortzusetzen. Das bestätigt der DFB am Montagabend.

Die Entscheidung fiel dabei wie erwartet, denn das Stimmungsbild war ja schon vorher klar. Acht Klubs plädierten für einen Saisonabbruch, zehn Klubs für eine Fortsetzung (dann auch über den 30. Juni hinaus, falls notwendig), weitere zwei Klubs (Kaiserslautern und Meppen) wollen zwar grundsätzlich weiterspielen, aber nur, wenn die Saison bis zum 30. Juni beendet werden kann – „sofern dies die behördlichen Verfügungsgrundlagen und politischen Genehmigungen erlauben, stets unter strenger Beachtung der damit verbundenen Vorgaben zum Gesundheitsschutz“, heißt es beim DFB.

Aus Sicht des DFB wäre das ein Wunschergebnis, denn der Verband hat wenig Interesse daran, die Saison abzubrechen, weil dann viel Arbeit auf ihn zukäme. Eine Fortsetzung der Liga macht wenig Scherereien und bringt am Ende sportliche Lösungen.

Dennoch bleibt Arbeit: Offen ist, was bei einer Saisonverlängerung in den Juli oder gar August hinein mit den Spieler- und Trainerverträgen würde.

Zudem gibt es nun ein gewisses Ungleichgewicht in der 3. Liga. Einige Klubs sind längst wieder im Training, der SC Preußen Münster dagegen nicht. Das würde die Vorbereitung beeinflussen und damit auch die Liga verzerren.

Eine weitere offene Frage: Aus Halle war am Montag die deutliche Ansage zu hören, das die Stadt keine „Geisterspiele“ im Stadion genehmigen wollen. Damit wäre das Szenario „Saisonfortsetzung“ natürlich obselet, mindestens für den Standort Halle.

Offen ist auch, wie der DFB die wirtschaftliche Belastung der Klubs ohne Zuschauer abfedern wird. Dass die rund 300.000 Euro aus dem Solidartopf der Bundesliga nicht ansatzweise reichen werden, ist längst klar. Im Fall des SCP kommen für die restlichen Saisonspiele rund 750.000 Euro zusammen, so Geschäftsführer Bernhard Niewöhner gegenüber 100ProzentMeinSCP.

Die acht Klubs für den Saisonabbruch: SV Waldhof Mannheim, 1. FC Magdeburg, Hallescher FC, FSV Zwickau, SC Preußen Münster, SG Sonnenhof Großaspach, FC Carl Zeiss Jena und MSV Duisburg.

Es handelt sich hierbei um das Meinungsbild der Klubs der 3. Liga, nicht um eine Beschlussfassung. Der Ausschuss 3. Liga und die in Folge zuständigen DFB-Gremien werden sich auf dieser Grundlage nun mit dem weiteren Vorgehen und den damit verbundenen Detailfragen befassen. Gegebenenfalls nötige Beschlüsse für die Fortsetzung der Spielzeit müssten dann vom DFB-Präsidium oder DFB-Vorstand gefasst werden.   

Peter Frymuth, als DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung zuständig für die 3. Liga, sagt: „Das Ergebnis der Abfrage ist von allen zu respektieren und akzeptieren. Auch wenn das Bild nicht einheitlich ist, besteht eine mehrheitliche Meinung unter den Klubs, wie im Falle einer veränderten behördlichen Verfügungslage verfahren werden sollte. Auf dieser Basis wird der DFB in seiner Funktion als Liga-Träger die weiteren Prüfprozesse und Maßnahmen angehen. Klar ist: Das Gesamtwohl der Liga ist über Einzelinteressen zu stellen.“

Drittliga-Zulassung für den SCP

Unterdessen hat der SCP Post aus Frankfurt erhalten. Für die 3. Liga würde der SCP die Zulassung erhalten. Die technisch-organisatorische sowie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wurden von Seiten des Verbandes im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens bestätigt.

Auflagen gibt es für das Stadion (Flutlicht und Beschallungsanlage), für die Prüfberichte nachgereicht werden müssen. Zudem will der DFB grundsätzlich Zwischenbilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen sehen.

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