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Preußen Münster testet Solarium für Stadionrasen

Der SC Preußen Münster hat eine Problemzone. Genauer gesagt: Das Preußenstadion hat eine Problemzone. Es ist ein breiter Streifen direkt vor der Haupttribüne, der über weite Teile der Tage im Schatten liegt. Jetzt testet der SCP ein Solarium für das benachteiligte Grün…

Zugegeben: Es ist ein sehr kleinteiliger Test. Besucher des Neujahrsempfang des Fanprojekts konnten vor wenigen Tagen einen Blick auf ein Licht erhaschen, dass da etwa auf Höhe der Mittellinie montiert war. Eine helle Leuchte, eine UV-Lampe, um genau zu sein.

Es ist eine Leihgabe, mit der Platzwart Norbert Heithaus dieser Tage prüft, welchen Vorteil so etwas bringen könnte. Das Problem selbst lässt sich nicht mehr beheben. Die nachteilige Ost-West-Ausrichtung des Spielfelds ist antiquiert, aber nun steht das Stadion eben, wie es steht. Deswegen zieht die Sonne im Tagesverlauf vor allem hinter der Tribüne her, erreicht erst ab dem späten Nachmittag die Westseite und kann den Rasen erreichen. Im Winter, bei tief stehender Sonne, bleibt nur ganz wenig Zeit. Die Folge: Der Schattenwurf der Tribüne verhindert, dass der Rasen (und das Spielfeld) direkt davor ausreichend Licht und Wärme erhält.

Im vergangenen Frühjahr sorgte die Absage eines Heimspiels gegen Fortuna Köln für viel Kritik – schließlich war der Tag anschließend frühlingshaft warm. Aber vor der Tribüne war der Rasen eben über viele Tage bei kälteren Temperaturen hart geworden und immer noch tief vereist, auch wenn das oberflächlichen Beobachtern nur schwer zu erklären sein dürfte.

Nicht leicht zu erkennen, eher für Fachleute: In der Bildmitte wächst der Rasen kräftiger und dichter. Dort hatte die UV-Lampe den Belag beleuchtet.

Wer auf der Tribüne sitzt, bekommt aber in den Wintermonaten einen ganz guten Eindruck vom lädierten Rasen. Jetzt soll das UV-Licht getestet werden. Heithaus sieht tatsächlich Veränderungen. An der Stelle, die die Lampe beleuchtet hat, wachse der Rasen dichter und vor allem kräftiger. „Das wollen wir ja“, sagt er. Ein anderes Problem hat er schnell abgestellt: Der Rasen hatte tatsächlich sogar einen Sonnenbrand bekommen… Rasenbesitzer kennen das aus sonnigen und trockenen Sommertagen. Der Rasen bleicht aus. Und so wurde die Stelle im Stadion auch etwas heller als gewünscht (mittlerweile aber wieder korrigiert).

Eingeschaltet werden kann die UV-Lampe im Grunde bei Einbruch der Dämmerung und dann auch für einige Stunden laufen. Dann muss sie ein bisschen verschoben werden.

Logisch, dass dieser Test nicht zu sofortigen Änderungen führen wird. Um den Rasen großflächig behandeln zu können, bräuchte es eine deutlich größere Lampe. Mit der ließe sich dann eine Fläche von rund 100 qm beleuchten, wie Heithaus schätzt.

Das Thema ist aber sicher künftig aktuell(er). Der Stadionumbau wird möglicherweise die Lichtverhältnisse auf dem Rasen noch einmal verändern. Spätestens dann müsste sich der SCP vielleicht etwas überlegen. Dass das geht, hat der Test schon einmal gezeigt.

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