Sascha Hildmann: „Wir waren ungewöhnlich anfällig“
Groß drumherumreden wollte Preußen-Trainer Sascha Hildmann nach Abpfiff nicht. Im Interview mit Sporttotal gab er zu, dass der SC Preußen Münster in Aachen unerwartete Fehler produziert hatte.
Dabei hatte die Partie aus Preußensicht ja nicht schlecht begonnen. Erste gute Chancen durch Deters oder Bouchama führten zwar nicht zum Tor, aber machten Lust auf mehr. „Das Gegentor nach dem Standard hat uns dann weh getan“, so Hildmann. „Wir drehen das Spiel, kassieren dann wieder so ein Tor. Wir waren ungewöhnlich anfällig.“
Beim Stand von 2:2 zur Pause wäre dabei noch einiges möglich gewesen. „Aber wir haben uns in der 2. Halbzeit auch nicht mehr entscheidend durchgesetzt. Stattdessen hat Aachen wieder das Führungstor gemacht.“
Insgesamt habe das „Timing nicht gepasst“, so Hildmann nüchtern. „Da hat sich einer auf den anderen verlassen und das geht nie gut.“ Tatsächlich war das für alle zu sehen: Dieser SCP hat auch mal einen schwachen Tag, auch wenn Hildmann niemanden konkret herausheben wollte. „Das war eine Verkettung vieler Punkte.“ Dass die Preußen weiterhin Tabellenführer sind, bemerkte Hildmann natürlich auch. Doch klar sei auch, dass Niederlagen immer „blöd“ seien. Aber man werde das – wie auch Siege – nacharbeiten und aufarbeiten.
„Ungewöhnlich“ war auch das Wort, das Kapitän Marc Lorenz verwendete. „Unsere Offensivstandards kamen heute auch nicht, nach 22 ungeschlagenen Spielen war aber auch klar, dass es uns mal erwischt.“ Das Team müsse jetzt daraus lernen und es besser machen.
„Die Standardschwäche hat uns heute gekillt“, formulierte Lorenz deutlich. Wie der Trainer sah auch der Kapitän im 2:3 die Entscheidung. Das Tor habe den SCP umgeworfen – und das ist wirklich eine seltsame Erkenntnis. Und eine, die niemand mehr erwartet hatte. Dass dann individuelle Fehler dazukamen, passte ins Bild. „Aber ich nehme lieber mal so ein Spiel mit, in dem alles scheiße läuft und versuche es dann besser zu machen.“
Auf die Fans im Block – mehr als 1000 waren mitgereist – ab es anschließend aufmunternden Applaus. Und ein „Alle zusammen für Preußen Münster“, das bei Niederlagen noch etwas echter klingt als nach Siegen. Denn dann kann jeder singen – aber in der Niederlage, wenn es schwer ist, bedeutet so eine Geste immer etwas mehr.
Also: Nicht alles gut beim SCP, aber eben auch nicht alles schlecht.
Die erste Halbzeit war bis auf die Standards der Aachner noch OK, Die zweite konnte man dann als getrost vergessen bezeichnen. Ich sage es ungern, aber die Abwehr bleibt das Sorgenkind der Mannschaft.