Bittere Enttäuschung in Münster nach Punktverlust gegen Mönchengladbach U23
Wie sich die Bilder gleichen: Vor zwei Wochen schlich die Mannschaft der Preußen nach einem späten Ausgleich wie ein Verlierer vom Feld. Das war im Kölner Südstadion. Und am Samstag in Münster sahen die Bilder ganz ähnlich aus. Erneut hatte der SCP sich ein spätes Gegentor eingefangen und trauerte vergebenen Chancen hinterher.
Um das vorwegzunehmen: Es war ein eher trüber Samstagnachmittag im Stadion. Vielleicht verteilten sich 2.500 Fans auf der Tribüne, viele Dauerkarten-Inhaber hatten sich den Besuch des Spiels verkniffen, wie die vielen freien Plätze sichtbar zeigten. Und weil der Rest des Stadions leer blieb, fehlte so ein bisschen die Spannung von außen. Freude kam vor allem auf, als der SC Preußen die Verlängerung mit Sponsor Fiege bekannt gab.
Ungewohnt war allerdings der Blick auf die Bank der Preußen. Sagenhafte neun Spieler nahmen dort Platz – wann hat es das überhaupt schon einmal gegeben in dieser Saison?
Aber so stark der Auftritt rund ums Spiel selbst war, so wenig gelang es dem SCP an diesem Tag, die Gegner ernsthaft zu beschäftigen. Ja, über weite Phasen war der SCP spielbestimmend, hatte mehr Ballbesitz. Aber im Gegensatz zu den bisherigen Spielen blieb eines heute Mangelware: Chancen.
Wo sich sonst Ärger über eine bemerkenswerte Abschlussschwäche breit macht, herrschte heute: Ruhe. Denn in der ersten Halbzeit kam man mit Mühe auf eine Handvoll von Halbchancen. Ein paar Kopfbälle von Langlitz oder Scherder oder Wegkamp, aber alles drüber, nebenher, vorbei. Da war nichts, was den Puls hochtrieb.
Auf der anderen Seite bekam Gladbach nun bei aller Liebe noch weniger Chancen – aber die zwei oder drei hatten es richtig in sich. Vor allem rund um die 36. Minute brannte es lichterloh im Strafraum der Preußen. Es war nur Max Schulze Niehues und dem Pfosten zu verdanken, dass Gladbach nicht führte.
Richtig Adrenalin gab es kurz vor der Pause. Einmal war Münster wohl doch durch, was Jacob Michael Italiano als letzter Mann auf seiner Seite per Foul stoppte. Schiri Luca Marx zog schnell die Rote Karte, was sicher hart war, aber den Regeln entsprach, wie Gästetrainer Heiko Vogel nach dem Spiel ganz sachlich anerkannte. „Das war klar ein Foul, der Schiedsrichter muss das binnen Sekunden entscheiden.“ In Unterzahl ging Gladbach in die Pause.
Nach dem Wechsel bekam der SCP die erste Chance: Nach einem Foulspiel legte sich Thorben Deters den Freistoß hin und Torwart Jonas Kersken parierte klasse zur Ecke. Es war aber – Spoiler! – eine der wenigen Chancen des SCP in den zweiten 45 Minuten. Teklab hatte noch einen Freistoß, aber auch hier klärte Kersken prima.
Nach knapp einer Stunde brachte Trainer Sascha Hildmann dann Joshua Holtby für Dominik Klann, der erste Wechsel.
Und dann endlich brach der Bann: Manuel Farrona Pulido setzte sich links stark durch, legte perfekt auf Nicolai Remberg, der den Ball zum 1:0 ins Netz schob (62.). Das ging dem Spielverlauf nach in Ordnung, weil der SCP einfach insgesamt deutlich mehr Ballbesitzzeiten hatte.
Aber es fühlte sich nicht sicher an, weil sich der SCP an diesem Samstag viele auffällige kleine Schwächen erlaubte. Hier ein Patzer, dort ein Stolpern, viele kleine verlorene Zweikämpfe. Das wirkte alles nicht stabil.
Und fast hätte der SCP das 2:0 nachgelegt: Der Treffer von Gerrit Wegkamp nach 68 Minuten war eigentlich klar und regulär, doch irgendwo hatte das Schirigespann ein Abseits gesehen – das roch zumindest nach einer Fehlentscheidung. Wegkamp ging dann kurz danach raus, für ihn kam Robin Ziegele. Das roch auch: Nämlich nach dem Wunsch, die knappe Führung über die Zeit zu bringen.
Es kam die 84. Minute – und eine Premiere in Münster. Hildmann wollte Henok Teklab aus dem Spiel nehmen und Marius Mause bringen. Der Wechsel war angezeigt, das Spiel unterbrochen, Teklab ging vom Feld. Doch Mause war nicht fertig, der Assistent bemängelte das Tape an Schienbeinschoner. Mause musste nacharbeiten und durfte nicht aufs Feld – wohin auch Teklab nicht zurückdurfte. Münster also zu zehnt und Gladbach mit einer Ecke, die Schiedsrichter Marx ausführen ließ, weil ihm der Wechsel nicht schnell genug ging. Und aus dem Standard heraus drückte Gladbachs Michel Lieder den Ball ins Netz. Der Ausgleich, in der Szene völlig überraschend.
Die Zeit war zu knapp, um noch etwas zu reparieren. Erneut verschenkte der SCP zwei Punkte, was sich in der Tabelle bald wohl ablesen lässt, denn zur Winterpause gerät der SCP eben doch wieder ins Hintertreffen.
Spiele am 21. Spieltag | ||
SV Lippstadt 08 | 1:1 (0:0) | 1. FC Köln II |
Fortuna Köln | 1:0 (0:0) | SV Rödinghausen |
Wuppertaler SV | 4:2 (3:0) | RW Ahlen |
Fortuna Düsseldorf II | 1:3 (1:1) | FC Wegberg-Beeck |
VfB Homberg | 1:2 (0:0) | Sportfreunde Lotte |
SC Preußen Münster | 1:1 (0:0) | Borussia Mönchengladbach II |
FC Schalke 04 II | 1:1 (0:0) | Alemannia Aachen |
RW Oberhausen | 1:2 (1:1) | SC Wiedenbrück |
Bonner SC | 1:1 (1:0) | KFC Uerdingen 05 |
SV Straelen | 0:1 (0:1) | RW Essen |
21. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | RW Essen | 20 | 48:18 | 30 | 47 |
2 | Wuppertaler SV | 21 | 41:13 | 28 | 46 |
3 | SC Preußen Münster | 21 | 40:16 | 24 | 45 |
4 | Fortuna Köln | 19 | 32:12 | 20 | 42 |
5 | RW Oberhausen | 21 | 44:22 | 22 | 41 |
6 | SC Wiedenbrück | 20 | 28:15 | 13 | 36 |
7 | 1. FC Köln II | 21 | 43:31 | 12 | 35 |
8 | SV Rödinghausen | 21 | 24:22 | 2 | 31 |
9 | Fortuna Düsseldorf II | 19 | 37:29 | 8 | 28 |
10 | SV Lippstadt 08 | 20 | 34:35 | -1 | 27 |
11 | RW Ahlen | 20 | 32:38 | -6 | 26 |
12 | SV Straelen | 21 | 23:33 | -10 | 25 |
13 | Borussia Mönchengladbach II | 20 | 25:23 | 2 | 24 |
14 | FC Schalke 04 II | 21 | 26:38 | -12 | 21 |
15 | Bonner SC | 21 | 27:43 | -16 | 18 |
16 | FC Wegberg-Beeck | 20 | 18:31 | -13 | 17 |
17 | Sportfreunde Lotte | 19 | 18:35 | -17 | 15 |
18 | Alemannia Aachen | 20 | 19:37 | -18 | 14 |
19 | VfB Homberg | 20 | 13:38 | -25 | 11 |
20 | KFC Uerdingen 05 | 21 | 16:59 | -43 | 9 |