Auswärtsspiel geplatzt: Bocholt kann wohl nicht in 2022 gegen Münster spielen
UPDATE In Bocholt sollte der SC Preußen Münster sein letztes Ligaspiel des Jahres 2022 bestreiten. Bocholt war noch am Sonntag guter Dinge, doch wenige Stunden später gab’s ganz schnell Klarheit: Es wird in Oberhausen gespielt. Oder doch nicht? Die Stadt schob dem Antrag einen Riegel vor. Das hat weitere Folgen.
Das Auswärtsspiel des SC Preußen in Bocholt sollte nach Oberhausen verlegt werden – so war es zumindest geplant. Grund: Das Stadion, das heute offiziell nur noch rund 2.800 Fans Platz bietet, muss umgebaut werden. Unter anderem der Gästebereich bedurfte einer Sanierung. Jüngste Fotos zeigen, dass der Baufortschritt noch nicht so weit ist, um Spiele mit größeren Zahlen an Gästefans zu ermöglichen.
Aus diesem Grund wurde zuletzt schon das Heimspielrecht mit RW Oberhausen getauscht: Am 17. Spieltag trat Bocholt im Niederrhein-Stadion an (1:1). Das jüngste Heimspiel gegen den 1. FC Düren wiederum durfte dank einer Sondergenehmigung am Hünting ausgetragen werden – angesichts nur weniger Gästefans war das kein Problem, allerdings wurde die Kapazität das Stadions noch einmal um einige hundert Plätze reduziert, was bei rund 1.030 Zuschauern auch nicht mehr übermäßig ins Gewicht fiel.
Am Donnerstag teilte die Stadt Oberhausen nun mit, dass man wegen einer geplanten Schonungsphase für den Rasen keine Spiele im Stadion Niederrhein genehmigen könne. So bestätigte es der 1. FC Bocholt. Nun steht Bocholt ohne Ausweichstadion da – und das eigene wird ohne fertigen Gästeblock kaum ein Spielort sein. „Wann und wo die Begegnungen nun ausgetragen werden, wird der Verein nun gemeinsam mit dem Staffelleiter der Regionalliga West sowie den zuständigen Behörden beraten. Eine Austragung der beiden Begegnungen noch in diesem Kalenderjahr ist aktuell allerdings unwahrscheinlich“, schreibt der Klub.
Nach Lage der Dinge wird das Heimspiel gegen Wiedenbrück die letzte Partie des Kalenderjahres 2022 sein. Und welche Verbindlichkeit die Angabe eines Ausweichstadions besitzt, das eben nicht als Ausweichstadion genutzt werden kann, müssten sich der Klub und der Westdeutsche Fußballverband mal fragen.
In Bocholt hätte man sich auf ein volles Stadion gefreut – zuletzt gab es sogar wirtschaftliche Hilferufe an die Stadt Bocholt. Vielleicht hätte Bocholt sogar das zweite ausverkaufte Spiel der Saison melden können (zuvor gab es gegen Schalke II volles Haus). Dazu müsste der Gästeblock aber zur Verfügung stehen.
Vor der Verlegung befand sich der 1. FC Bocholt im Austausch mit den Behörden. Es sei natürlich Wunsch des Klubs gewesen, das Heimspiel auch im eigenen Stadion auszutragen, teilt Bocholt auf Anfrage mit. „Wir sind guter Dinge“, hieß es dort noch am vergangenen Sonntag.
Beim SC Preußen wusste man noch am vergangenen Montagmorgen zunächst nichts Offizielles, bislang habe es keinen Kontakt gegeben, dabei müsste ja auch der Vorverkauf in Kürze starten. Dann verlegte der Westdeutsche Fußballverband die Partie, offenbar war die Entscheidung im Hintergrund viel weiter als es die Medienabteilungen der Klubs wussten.
Rund 83 Kilometer wären es vom Preußenstadion aus bis zum Hünting gewesen, rund 96 Kilometer bis nach Oberhausen (dank Autobahnverbindung aber schneller zu erreichen). Aber wohin der SCP und seine Fans nun tatsächlich reisen, ist derzeit unklar. Und auch, ob es überhaupt klappt mit dem letzten Spiel des Jahres.
Der SCP war zuletzt im Sommer 2020 zu Gast in Bocholt – vor dem Start der Regionalliga-Saison. Die Preußen erarbeiteten sich damals ein schlappes 0:0.